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Abgewürgt?

20.11.2009 12:02 Uhr

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Start-Stopp-Automatik

Seit März 2007 stattet BMW den 1er, seit Herbst des gleichen Jahres den 3er und seit Produktionsstart den X1 serienmäßig mit Start-Stopp-Automatik aus. Technische Anpassungen und Systemfunktionen erklärt dieser Beitrag.

Genau genommen existieren zwi-schen einem BMW 1er oder 3er mit Start-Stopp-Automatik und seinem jeweiligen Vorgänger so gut wie keine Hardware-Unterschiede. Beim Her-steller spricht man denn auch von „nicht viel Neuem“, sondern von „schlauen In-genieuren, die Vorhandenes besser ver-knüpften“, wie es Unternehmenssprecher Manfred Poschenrieder formuliert. Hierdurch konnten die Grundpreise der Fahrzeuge auf ihren vorherigen Niveaus ge-halten werden. Der Entwickler des Systems wurde wohl auch deshalb intern prämiert. Zwar waren Batterie, Starter und Generator auf die nun höheren Anforderungen abzustimmen, der Umfang der Anpassungen blieb jedoch überschaubar. Konkrete Veränderungen betrafen beim Starter den mechanischen (für mehr Startvorgänge) und beim Generator den elektrischen Teil (für schnellere Ladung der Batterie).

Batterie: Absorbed Glas Mat (AGM)

Bei der Batterie handelt es sich nunmehr um eine AGM-Version – das Kürzel steht für Absorbed Glas Mat (der Elektrolyt ist in Glasfasermatten gebunden)–, die laut BMW mehr und schnelleren Lade- und Entladezyklen standhält und bezüglich Lebensdauer etwa um den Faktor drei über ihrem konventionellen Vorgänger liegt. Ebenfalls Lebensdauer verlängernd wirkt sich – vergleichbar mit Hochvolt-Batterien von Hybrid-Fahrzeugen – der Betrieb zwischen 60 bis 80 Prozent der maximalen Kapazität aus. Zudem wird die Batterie nach intensiven Entladezyklen mit erhöhter und gepulster Ladespannung beaufschlagt. Die Start-Stopp-Automatik bleibt Modellen mit Vierzylindermotor (Otto oder Diesel) sowie Schaltgetriebe vorbehalten. Dem Hersteller zufolge handelt es sich bei den Neufahrzeugverkäufen der Marke in Europa zu 60 bis 70 Prozent um diese Konfiguration. Und das sind die Grundfunktionen des Systems in 1er, 3er und X1 (Letzterer besitzt die Start-Stopp-Automatik seit seinem Marktstart im Oktober 2009):

Motorstopp: Getriebe in Neutralstellung und auskuppeln; bereits bei Fahrt mit annähernd Schrittgeschwindigkeit wird der Motor abgestellt

Motorstart: Kupplungspedal betätigen

In diesen vier Sonderfällen wird die Start-Stopp-Automatik außer Betrieb gesetzt, das heißt der Motor wird entweder nicht abgestellt oder, im bereits abgestellten Zu-stand, selbsttätig früher gestartet:

Abfall des Unterdrucks im Bremskraftverstärker (für den nächsten Bremsvorgang zu wenig Unterdruck vorhanden; lässt sich einfach testen: zwei- bis dreimaliges Betätigen des Bremspedals bei abgestelltem Motor genügt)

Ist-Kapazität der Batterie liegt unterhalb 60 Prozent ihrer Nennkapazität (bei andauerndem Stopp-And-Go-Ver-kehr ohne längere Rekuperationsphasen ist dieser Fall denkbar)

Außentemperatur unterhalb der Drei-Grad-Celsius-Schwelle (tiefe Temperaturen wirken sich negativ auf Batteriekapazität, Motorverschleiß und Innenraumtemperatur aus)

Klimaautomatik ist eingeschaltet und Innenraumtemperatur weicht stark von der eingestellten Wunschtemperatur ab (Ampelstopps, die im Regelfall nicht länger als 45 Sekunden dauern, überbrückt BMW zufolge das Volumen des Klimaanlagen-Verdampfers)

Rekuperation: 3 % weniger Sprit

Sämtliche Baureihen dieser Marke, auch solche ohne Start-Stopp-Automatik, sind mit weiteren Verbrauch und Emission reduzierenden Maßnahmen ausgestattet, die man bei BMW unter dem Begriff Efficient Dynamics zusammenfasst. Das sind im Einzelnen elektromechanische oder elektrohydraulische Lenkhilfe, Reifen mit reduziertem Rollwiderstand, Schaltzeitpunktanzeige im Cockpit und Umwandlung kinetischer in elektrische Energie bei Bremsvorgängen (Rekuperation). Allein die Rekuperation sorgt laut BMW-Mann Manfred Poschenrieder für eine Kraftstoffverbrauchsreduzierung in der Größenordnung von etwa drei Prozent.

Auch die künftigen Voll-Hybrid-Fahrzeuge Active Hybrid 7 und Active Hybrid X6 werden serienmäßig Start-Stopp-Au-tomatik besitzen, kombiniert mit dem ebenfalls serienmäßigen Acht-Gang-Au-tomatikgetriebe. Peter Diehl

Zusammenfassung

Start-Stopp-System

seit März 2007 im BMW 1er, seit Herbst 2007 im 3er und seit Markt-einführung im X1

beschränkt auf Fahrzeuge mit Vierzylindermotor (Otto oder Diesel) sowie Schaltgetriebe

Funktionen werden in vier Sonderfällen außer Betrieb gesetzt

Teil der Strategie des Herstellers zur Verbrauchs- und Emissionsreduzierung, zusammengefasst unter dem Begriff Efficient Dynamics

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