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Ältere Diesel: Kfz-Gewerbe fordert Hardware-Nachrüstung

18.08.2017 08:00 Uhr
Jürgen Karpinski
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: "Vertragshandel und Vertragswerkstätten sind seit zwei Jahren der Punching-Ball zwischen Kunde und Hersteller."
© Foto: ZDK / LV Hessen

Nach Einschätzung des Kfz-Gewerbes sind funktionsfähige Hardware-Lösungen zwar aufwändiger als Software-Updates, aber viel wirksamer und durchaus machbar. Die Kosten dürfen aber auf keinen Fall die Händler treffen.

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Experten sind uneins darüber, ob die geplanten Software-Updatens für Dieselfahrzeuge die erhoffte Wirkung zeigen. Auch nach dem Diesel-Gipfel steht die Forderung nach weiteren Maßnahmen im Raum. Jetzt hat auch das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) mehr Engagement von den Herstellern angemahnt. Ergänzend zu der Software-Nachrüstung sei die Entwicklung schadstoffreduzierender Hardware-Lösungen insbesondere für Euro-5-Diesel notwendig, hieß es am Donnerstag aus Bonn.

"Wenn die Hersteller ihrer Verantwortung als Verursacher der Diesel-Krise gerecht werden wollen, sollten sie sich schleunigst um die Entwicklung wirksamer Nachrüstlösungen kümmern", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Wer sich trotz Krise im Glanz hoher Quartalsgewinne präsentiere, müsse von sich aus alles tun, um das Vertrauen der verunsicherten Kunden zurückzugewinnen und Fahrverbote zu vermeiden. Außerdem trage die Hardware-Nachrüstung dazu bei, die Restwerte der betroffenen Fahrzeuge zu stabilisieren.

Nach Einschätzung des Kfz-Gewerbes sind funktionsfähige Hardware-Lösungen zwar aufwändiger als Software-Updates, aber viel wirksamer und durchaus machbar. So hätten Tests mit nachgerüsteter "AdBlue"-Harnstoffeinspritzung und SCR-Katalysator gezeigt, dass ein Euro-5-Diesel beim Stickoxid-Ausstoß auf Euro-6c-Niveau verbessert werden könne – bei Reduzierung des NOx-Ausstoßes um rund 90 Prozent.

Keine Kosten für den Handel

Geht es nach dem ZDK, dürften die Kosten für Entwicklung und Umrüstung auf keinen Fall die Händler oder Autofahrer treffen. Sinnvoll könne hingegen laut Karpinski eine staatliche Umrüstprämie sein. Denn zum Zeitpunkt des Verkaufs und der Zulassung hätten die allermeisten Euro 5-Diesel die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

"Insbesondere der Vertragshandel und die Vertragswerkstätten sind seit zwei Jahren der Punching-Ball zwischen Kunde und Hersteller und haben einen immens gesteigerten Beratungsbedarf abzudecken", so der Händlersprecher. Daher müsse es nicht nur für die technischen Updates in der Werkstatt, sondern auch für den Zeitbedarf der Vor- und Nachbereitung sowie für die ungezählten Kundengespräche eine ausreichende Vergütung von den Herstellern geben. "Denn wir sind nicht diejenigen, die das Problem verursacht haben." (se)

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