Die Werkstattausrüster verzeichneten im vergangenen Jahr beim Absatz ihrer Produkte einen deutlichen Rückgang der Stückzahlen. Weil dafür aber mehr höherpreisige Produkte in den Markt verkauft und Preiserhöhungen durchgesetzt wurden, zeigten sich 2023 die meisten Unternehmen mit der wirtschaftlichen Situation dennoch zufrieden. "Die Absatzzahlen waren 2023 auf einem historisch tiefen Niveau", sagte ASA-Präsident Frank Beaujean anlässlich einer Presseveranstaltung des Bundesverbands der Hersteller und Importeure von Automobil-Service Ausrüstungen e.V. (ASA) im fränkischen Marktbreit. Einzige Ausnahme waren die Messgeräte für die Partikelzählung (PN-Geräte) im Rahmen der Abgasuntersuchung. Aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben und der geänderten Messmethode bestand hier Investitionsdruck für die Werkstätten. Allein im vergangenen Jahr konnten über 20.000 Geräte unterschiedlicher Hersteller verkauft werden. In allen anderen Produktsegmenten gab es teils deutlich Rückgänge beim Absatz im Vergleich zu den Vorjahren.
Als Ursache für die niedrigen Absatzzahlen nannte Beaujean vor allem den anhaltenden Fachkräftemangel sowie steigende Kosten für Unternehmen. Aufgrund des Fachkräftemangels würden teilweise Arbeitsplätze in der Werkstatt nicht mehr wie früher neu ausgestattet. Dies mache sich nun bemerkbar. Die Mitgliederumfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung zeigte jedoch, das 65 Prozent der Unternehmen zufrieden (48 Prozent) oder sehr zufrieden (17 Prozent) mit der wirtschaftlichen Situation sind. Die Erwartungen an die Zukunft sind jedoch etwas weniger optimistisch: Nur noch zehn Prozent blicken sehr optimistisch in die Zukunft, 40 Prozent sind immerhin eher optimistisch.
ASA Pressekonferenz 2024
BildergalerieHarald Hahn, Fachbereichsleiter Diagnose/Abgasmessgeräte, gab einen Überblick zur Situation bei der Abgasmessung. Insgesamt wurden 32.000 Partikelzählgeräte abgesetzt. Zum Startpunkt der Partikelzählung 2023 waren 21.000 Geräte im Markt. Derzeit sind zehn zugelassene Hersteller mit PN-Geräten im Markt, zwei weitere befinden sich noch immer in der Prüfung ihrer Geräte durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Mittlerweile seien zehn Kalibrierlabore akkreditiert, die immerhin schon 13.000 Rekalibrierungen von Partikelzählgeräten durchgeführt haben. Die kürzlich vom TÜV-Verband veröffentlichten Zahlen aus den bisher durchgeführten Abgasuntersuchungen an ca. 940.000 Euro-6-Fahrzeugen zeigten, dass die Messmethode Partikelzählen funktioniere und dass dadurch Fahrzeuge mit defekter Abgasreinigung effizient erkannt werden könnten.