Die große Nachfrage nach Panorama- und Schiebedächern beschert dem Autozulieferer Webasto Rekordgeschäfte in China. 2017 wuchs der Umsatz bereinigt um Wechselkurseffekte um zwölf Prozent auf gut 3,5 Milliarden Euro, wie das Familienunternehmen am Montag in Stockdorf bei München mitteilte. Dabei erwirtschaftete Webasto erstmals mehr als eine Milliarde Euro in der Volksrepublik.
Der Zulieferer, der am Montag auch seine neue Zentrale eröffnete, profitiert schon länger von üppigen Bestellungen aus China. Da Autofahrer dort gerne große Fenster ordern, ist das Land zum größten Einzelmarkt von Webasto aufgestiegen. Die Bayern bauen daher die Zahl der Mitarbeiter vor Ort aus - ebenso wie im Heimatmarkt Deutschland. Die Zahl der Beschäftigten kletterte im vergangenen Jahr um vier Prozent auf fast 13.000.
Ein höherer Betriebsgewinn gibt Webasto zudem finanziellen Spielraum: Er stieg 2017 auf 248 Millionen Euro nach 206 Millionen im Vorjahr. Während das Geschäft mit Schiebe- und Panoramadächern zweistellig wuchs, stagnierte das mit Cabrioverdecken. Nach einem etwas schwächeren ersten Quartal erwartet Webasto 2018 ein Ergebnis auf Vorjahresniveau.
Investition in Zukunftsmarkt Elektromobilität
Vorstandschef Holger Engelmann kündigte Investitionen von 600 Millionen Euro binnen drei Jahren an. "Ein wichtiger Schwerpunkt wird der Ausbau der neuen Geschäftsfelder für die Elektromobilität sein", erklärte er. Webasto vertreibt bereits Batteriesysteme für Nutzfahrzeuge und Ladelösungen für Elektro-Autos und unterzeichnete jüngst eine Kooperation mit dem koreanischen Unternehmen Samsung SDI. (dpa)