Als Reaktion auf die Corona-Krise steht beim Autozulieferer Continental eine Reduzierung der Arbeitszeiten im Raum. Die Gespräche zur Prüfung würden jetzt beginnen, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Zum zeitlichen Aspekt wollte er sich dabei nicht äußern.
Zuvor hatte Personalchefin Ariane Reinhart dem "Handelsblatt" gesagt: "Wir werden die Arbeitszeitverkürzung mit unseren Sozialpartnern besprechen." Sie schlägt die Absenkung demnach statt Kurzarbeit in Bereichen des Zulieferers vor, in denen wegen der Pandemie dauerhaft mit weniger Arbeit zu rechnen ist.
Der Dax-Konzern aus Hannover erhofft sich dem Bericht zufolge mehr unternehmerische Freiheit von der Arbeitszeitabsenkung im Gegensatz zur Kurzarbeit, die auf 24 Monate begrenzt und an strenge Bedingungen geknüpft ist. Die Mitarbeiter müssten aber Lohneinbußen proportional zur Absenkung der Arbeitszeit hinnehmen. Continental-Chef Elmar Degenhart hatte jüngst für den Fall eines anhaltenden Nachfrageeinbruchs wegen der Corona-Krise mit drastischen Folgen für die ganze Autobranche gerechnet und die Politik aufgefordert, gegensteuern.
"Was wir als Unternehmen brauchen, ist ein neuer kollektiver und branchenübergreifender Ansatz hinsichtlich der Flexibilität bei den Arbeitszeiten", betonte Conti-Personalchefin Reinhart. Durch die Weitsichtigkeit der Sozialpartner gebe es die Möglichkeit, die Arbeitszeit abzusenken. "Neu aber ist der Umfang des Bedarfs", sagte die Managerin. (dpa)