Angesichts angeblicher Pläne der Bundesregierung zur Nachrüstung mancher Diesel-Autos hat der Autofahrerclub ADAC zur Eile gemahnt. "Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung jetzt die Weichen für eine schnelle technische Nachrüstung von Diesel-Pkw stellt", sagte Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Hersteller müssen ihren finanziellen Teil beitragen, indem sie für entstehende Kosten aufkommen."
Becker betonte, es sei für den ADAC "zentral, dass die Fahrzeughalter Klarheit und Sicherheit bekommen, dass sie mit ihren Fahrzeugen auch künftig in Innenstädte einfahren dürfen und gleichzeitig bestehende Grenzwerte eingehalten werden".
Wie der "Spiegel" berichtete, gibt es in der Regierung Überlegungen, zumindest einen Teil der Dieselflotte technisch wirksam nachrüsten zu lassen. Dazu werde geprüft, ob Autokonzerne fünf Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen. Die Regierung würde Geld zuschießen. Das Bundesfinanzministerium betonte allerdings, es habe keine Kenntnis von einem solchen Programm.
In vielen Städten ist die Luft stärker als von der EU erlaubt mit Stickoxiden belastet, die in verkehrsreichen Gebieten meist aus Dieselabgasen stammen. Die Politik will Fahrverbote für Diesel vermeiden. Im Fokus der Debatte stehen Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel-Fahrzeuge, also Umbauten direkt an Motor und Abgasanlage. Die Hersteller wollen nur mit Software-Updates die Schadstoffe senken.
Viele Experten bezweifeln aber, dass das genügt. Die Autobranche lehnt Hardware-Nachrüstungen als zu aufwendig und teuer ab. (dpa)