Porsche hat bei seinem Sportwagen 911 möglicherweise fehlerhafte Verbrauchswerte angegeben und den Fall daher beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angezeigt. Das berichtete "Spiegel Online" am Donnerstagabend. Betroffen seien Fahrzeuge der Baujahre 2016 und 2017. Porsche bestätigte, dass es um Abweichungen bei den Windwiderstandswerten geht, die bei Tests auf dem Rollenprüfstand zugrundegelegt werden. Der Sachverhalt werde derzeit noch untersucht, sowohl intern als auch in enger Abstimmung mit der Behörde, hieß es.
"Porsche sieht es als Selbstverständlichkeit und Ausdruck seiner Firmenkultur an, die zuständigen Behörden aktiv zu informieren", betonte ein Sprecher. Mittlerweile hat das Unternehmen die Unregelmäßigkeiten vorsorglich auch bei den US-Behörden angezeigt.
"Spiegel Online" berichtete , Porsche-Chef Oliver Blume habe offenbar mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) telefoniert und den Fall erläutert. Weichen die tatsächlichen Verbrauchswerte zu weit von den ursprünglich angegebenen ab, drohten Schadenersatz- und Steuernachforderungen sowie unter Umständen auch Geldstrafen.
Einen Zusammenhang zu Fällen, die die Motorsteuerungssoftware betreffen, gebe es nicht, betonte Porsche. Diese Software spielt eine bedeutende Rolle beim Thema illegale Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung von Diesel-Fahrzeugen. Solche Abschalteinrichtungen hatten die Behörden auch in Porsche-Autos entdeckt. (dpa)