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Genug Abnehmer im Ausland: Autohändler kaufen wieder alte Diesel an

25.11.2019 14:10 Uhr
Die deutschen Autohändler kaufen wieder gebrauchte Diesel-Pkw an.
© Foto: Jürgen Fälchle/stock.adobe.com

Die deutschen Autohändler nehmen wieder gebrauchte Diesel-Pkw in Zahlung. Einer der Gründe liegt jenseits der Grenzen.

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Der Ankaufs-Boykott für Diesel-Pkw ist im deutschen Autohandel beendet. Rund 91 Prozent der Händler nehmen wieder gebrauchte Autos mit Selbstzünder-Motor in Zahlung, wie eine Umfrage der Marktbeobachter von DAT ergeben hat. Im Frühjahr 2018 verweigerte noch fast jeder vierte Betrieb den Ankauf.

Die nachlassende Zurückhaltung dürfte auch daran liegen, dass sich die Verkaufskanäle für alte Dieselautos ins Ausland bewährt haben, wie die Umfrage ebenfalls nahelegt. Rund 38 Prozent der deutschen Händler werden sogar aktiv von ausländischen Kollegen mit Kaufabsicht kontaktiert. Auch der Trend, die Fahrzeuge beispielsweise an Wiederverkäufer oder per Auktionen zu vermarkten, setze sich fort, hieß es.

Eine vorsichtige Entspannung zeigt sich auch bei den Drohverlustrückstellungen: Aktuell bilden 41 Prozent der Händler Rückstellungen für drohende Verluste aufgrund der anhaltenden Dieselsituation. Vor einem Jahr waren es noch 59 Prozent. Von allen auslaufenden Leasing- oder Finanzierungsverträgen erwarten die Kfz-Unternehmen noch 13 Prozent Euro-5-Diesel. Auch diese Quote lag vor einem Jahr deutlich höher (23 Prozent).

Der Anteil der Euro-5-Diesel am Gebrauchtwagenbestand im Handel lag laut DAT-Umfrage zuletzt bei 15 Prozent (2018: 22 Prozent). Bundesweit wechselten im Oktober nach Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) noch 49.071 gebrauchte Euro-5-Diesel-Pkw den Halter, was 27 Prozent aller Diesel-Besitzumschreibungen ausmacht. An der Spitze standen weiterhin die Euro-6-Pkw, gefolgt von den älteren Fahrzeugen der Emissionsklasse 4 oder niedriger.

Kunden kehren zum Diesel zurück

Positiv: Jeder zweite befragte Händler berichtete, dass einige ihrer Kunden wieder zum Diesel zurückgekehrt seien. Gleichwohl sehen die Unternehmer eine verstärkte Nachfrage nach alternativen Antrieben durch staatliche Anreize: 29 Prozent haben beispielsweise vermehrt Anfragen von Firmenkunden nach Elektro- und Plug-in-Hybridautos, die unter die sogenannte 0,5-Prozent-Regelung fallen.

Vorbei ist die Dieselkrise aus Sicht des deutschen Autohandels noch nicht: Lediglich 21 Prozent halten sie für überwunden. Diese Einschätzung dürfte unter anderem damit zusammenhängen, dass die Beratungsleistung in den Kundengesprächen rund um den Diesel weiterhin hoch ist (85 Prozent). Hinzu kommt, dass gebrauchte Diesel im Schnitt 90 Tage auf den Höfen stehen und pro Tag 28 Euro kosten. Bei den Fahrzeugwerten wird deutlich, dass bei drei Jahre alten Diesel-Gebrauchtwagen die Verlaufskurve leicht rückläufig ist und nun bei 52,0 Prozent des ehemaligen Listenneupreises liegt. (SP-X/rp)

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