Von Holger Holzer/SP-X
Die große Diesel-Umtausch-Welle ist vorbei. Aber noch immer gewähren zahlreiche Marken Rabatte für die Verschrottung alter Selbstzünder. Nach dem Fahrverbots-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts gibt es auch ein paar neue Aktionen. Eine Übersicht.
Audi:
Die Ingolstädter haben die Prämienaktion frühzeitig zunächst bis Ende März verlängert. Minimal sind 3.000 Euro für Käufer des Kleinwagens A1 drin, vom A6 an aufwärts gibt es 10.000 Euro, für das Luxus-SUV Q7 E-Tron mit Plug-in-Hybrid sind es 11.785 Euro. Auch für junge Gebrauchte gibt es Zuschüsse; sie liegen zwischen 2.250 Euro und 7.500 Euro. Voraussetzung ist jeweils die Verschrottung eines Diesels mit Euro 4 und schlechter. Die Sportmodelle der S- und RS-Familie sind von der Aktion ausgeschlossen.
BMW:
Bis zu 2.000 Euro zahlt BMW, wenn der Neuwagenkunde einen Diesel mit Euro 4 oder schlechter in Zahlung gibt. Käufer junger Gebrauchter erhalten 1.500 Euro. Allerdings gilt das Angebot nur beim Kauf des E-Autos i3, eines Plug-in-Hybriden oder eines Modells, das weniger als 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt.
Fiat, Alfa Romeo, Jeep und Abarth:
Die amerikanisch-italienische Gruppe hat ihre "Eco-Prämie" direkt bis in den Herbst verlängert. Bis zum 30. September gibt es bis zu 5.500 Euro für einen Pkw der vier Marken, Käufer des Transporters Ducato qualifizieren sich für 6.500 Euro. Minimal sind 2.000 Euro bei Alfa Mito und Jeep Compass drin. Die preiswertesten Modelle im Konzern-Angebot, Fiat Panda und Punto sind von der Aktion ausgeschlossen. Das Angebot gilt bei Abgabe eines Pkw mit Euro 4 oder schlechter. Für Nutzfahrzeuge liegt die Grenze bei Euro V.
Ford:
Bis zu 8.000 Euro gibt es bei Ford. Die Maximalprämie streicht ein, wer die Vans Galaxy und S-Max oder das SUV Edge kauft. Am anderen Ende der Rabatttabelle findet sich der Kleinstwagen Ka+, der mit 1.500 Euro gefördert wird. Neben dem Geld bieten die Kölner jeweils fünf Jahre Garantie.
Mazda:
Zwischen 3.200 Euro (Mazda2) und 4.500 Euro (Mazda6) „Skyactiv Wechselprämie“ erhalten Kunden der japanischen Marke, wenn sie beim Kauf eines Neu- oder Vorführwagens einen alten Diesel in Zahlung geben. Für Dieselfahrzeuge der Abgas-Norm Euro 1 bis Euro 3 muss ein Verschrottungsnachweis erbracht werden. Für Dieselfahrzeuge mit Euro 4 besteht neben der nachgewiesenen Verschrottung auch die Möglichkeit der Inzahlungnahme. Ausgenommen von der Aktion ist der Roadster MX-5. Die Aktion läuft bis Ende März.
Mercedes und Smart:
Bis Ende Juni geben die Stuttgarter ihren Neuwagenkunden bis zu 2.000 Euro Rabatt. Allerdings muss das neue Modell ein Euro-6-Diesel, ein Plug-in-Hybrid oder ein E-Smart sein. Verschrottet werden nur Diesel von Euro 1 bis 3, Mercedes zahlt dann zusätzlich zur Prämie einen Wertausgleich. Euro-4-Modelle müssen beim Händler in Zahlung gegeben werden.
Nissan:
Knapp 9.000 Euro berechnet Nissan nach Abzug von 4.000 Euro "Wechselprämie" noch für den Kleinwagen Micra. Dass es so viel Geld schon für das kleinste Modell in der Palette gibt, ist ungewöhnlich. Das Mittelklasse-SUV X-Trail wird mit 6.500 Euro gesponsert. Voraussetzung ist jeweils die Abgabe eines Diesels mit Euro 1 bis 4, die Aktion läuft vorerst bis Ende März.
Opel:
Noch bis Ende März gewährt Opel bis zu 7.000 Euro Preisnachlass bei Verschrottung eines alten Diesels. Das meiste Geld spart man beim Kauf des Flaggschiffs Insignia, für den Kleinstwagen Karl sind noch 1.750 Euro drin.
Renault:
Die Franzosen haben ihre Diesel-Prämie gerade um zwei Monate bis Ende April verlängert. Bis zu 7.000 Euro zahlt Renault Diesel-Besitzern beim Kauf eines Neuwagens, wenn ein Selbstzünder mit Euro 1 bis 4 abgegeben wird. Den Höchstrabatt gibt es für den Van Espace, der Kleinstwagen Twingo ist der Vertriebsabteilung 2.000 Euro wert. Etwas verwirrend: Unabhängig von der Diesel-Prämie hat Renault nun eine "Abwrackprämie" in Höhe von 5.000 Euro aufgelegt, die für Modelle oberhalb der Kompaktklasse gewährt wird. Hier spielt die Motorisierung des Altautos keine Rolle.
Toyota:
Auch ohne richtige Umtauschprämie segelt Toyota im Fahrwasser der Diesel-Skepsis. Die Japaner rabattieren ihre Hybridmodelle um bis zu 4.000 Euro, machen das jedoch nicht vom Vorhandensein eines dreckigen Diesels abhängig. Der Kunde muss sich dann allerdings selbst darum kümmern, wie er seinen Altwagen los wird.
VW, Skoda und Seat:
VW und seine Töchter haben ihre Umstiegsprämie bereits frühzeitig bis Ende März 2018 gestreckt. VW selbst zahlt verschrottungswilligen Besitzern eines Diesels der Abgasnormen Euro 1 bis 4 abhängig vom gekauften Neuwagen zwischen 2.000 Euro (VW Up) und 10.000 Euro (VW Touareg), wird ein Auto mit alternativem Antrieb gekauft, gibt es zwischen 1.000 Euro (Erdgas) und 2.380 Euro (Elektro) extra. Ähnliche Modalitäten bieten Seat und Skoda, wobei die Spannbreite der Prämien-Beträge dort jeweils bei 1.750 Euro bis 5.000 Euro liegt. Eine Ausnahme ist der große Van Alhambra, für den Seat 8.000 Euro zuschießt.
Wer sich für eine Diesel-Umtauschprämie qualifiziert, sollte nicht sofort blind zugreifen. Wie bei allen offiziellen Rabattaktionen gilt: Wer das angebotene Geld nimmt, hat keine Argumente mehr für weitere Preisverhandlungen mit dem Händler. Möglicherweise lässt sich in einigen Fällen aber durch individuelles Feilschen ein besserer Preis erzielen. Generell scheinen die Hersteller zurzeit nicht mit besonderer Begeisterung hinter den Diesel-Aktionen zu stehen, die Angebote sind auf den Webseiten häufig nur schwer zu finden, stehen längst im Schatten neuer Sondermodelle oder anderer Rabattaktionen. Genaues Rechnen lohnt daher.