Nach den positiven Erfahrungen mit dem Telematikprodukt für junge Fahrer wird die HUK-Coburg am heutigen 4. April als einer der ersten Versicherer in Deutschland ein Telematikprodukt für alle Altersgruppen auf den Markt bringen. Es bietet einen Beitragsnachlass bis zu 30 Prozent. "Unsere Erwartungen bei Smart Driver wurden absolut übertroffen: am Ende haben sich 75.000 Kunden für das Produkt entschieden. Und dabei war es gerade mal auf junge Fahrer begrenzt. Wir sind davon überzeugt, dass Telematikprodukte in Deutschland an Bedeutung deutlich zunehmen", sagte HUK-Coburg Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann.
Heitmann verspricht sich neben einer risikogerechteren Tarifierung insbesondere positive Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. Er erwartet, dass Autofahrer mit einem "elektronischen Beifahrer" besser fahren und weniger Schäden verursachen. Aber auch Versicherungsunternehmen profitieren nach Ansicht Heitmanns von dieser Technik. Telematik versetze Versicherer in die Lage, den Umgang mit Big Data und künstlicher Intelligenz zu lernen. Zudem ließen sich auch Kundenkontakte steigern.
"Unter dem Strich können wir mit dem Neugeschäft, der Bestands- und der Ergebnisentwicklung sehr zufrieden sein", sagte Heitmann denn auch mit sichtbarer Zufriedenheit am gestrigen Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in München. Erneut habe man Marktanteilsgewinne verbuchen können. Heitmann weiter: "Das Jahr 2018 verlief rundum positiv für unser Unternehmen. Wie im Vorjahr haben wir zum Teil sogar unsere eigenen Ziele übertroffen."
Marktposition gefestigt
Während der Versicherungsmarkt 2018 um 2,1 Prozent zulegte, stiegen die gebuchten Bruttobeiträge 2018 des HUK-Konzerns um 4,2 Prozent auf 7,7 (Vorjahr: 7,4) Milliarden Euro. Die Leistungen an Kunden (brutto) erreichten wie im Vorjahr 7,0 Milliarden Euro. Und der Trend geht für die oberfränkische Assekuranz weiter nach oben: 150.000 Policen sind laut Heitmann alleine im ersten Quartal 2019 bereits wieder neu hinzugekommen. Die HUK hält damit zur Allianz, die jahrzehntelang in Deutschland Nummer Eins im Autogeschäft war, weiterhin einen respektablen Abstand.
Diesel-Klagen könnten belastend werden
Und selbst in der Rechtsschutzversicherung setzte sich die positive Entwicklung fort: Mit rund 137.000 (135.000) neuen Verträgen, erreichte die Gruppe einen neuen Rekordwert. Die Beitragseinnahmen stiegen um 2,4 Prozent auf 270 (264) Millionen Euro. Vorstandschef Heitmann erwartet aber in Rechtsschutz einen nicht unerheblichen Kostenanstieg, den er auf Kundenklagen in Zusammenhang mit der Diesel-Affäre zurückführt. In einem ersten Schritt wurden 50 Millionen Euro im Wirtschaftsplan 2019 für derartige Rechtsschutzfälle eingestellt.
In seinem Ausblick für das laufende Jahr erwartet Heitmann aufgrund vor allem der Anstrengungen des Konkurrenten Allianz einen erneut zunehmenden Preiskampf in der Autoversicherung. Unbenommen davon erwartet er für sein Unternehmen in allen Sparten einen "deutlichen Bestandszuwachs". (wkp)