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Innenraumüberwachung: Mit Radar gegen den Hitzetod

29.09.2022 11:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Innenraumüberwachung: Mit Radar gegen den Hitzetod
Die Serienversion des Volvo Concept Recharge hat im Herbst als EX90 Premiere.
© Foto: Volvo

Innenraumüberwachungssysteme von Pkw arbeiten meist mit Kameras. Volvo wählt nun bei einem neuen Modell einen anderen Ansatz, der vor allem einen großen Vorteil bieten soll.

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Eine radarbasierte Innenraumüberwachung soll zunächst im neuen Volvo EX90 verhindern, dass Kinder oder Tiere versehentlich im Auto zurückgelassen werden. Sechs bis sieben Sensoren in der Dachkonsole, den Leselampen und im Kofferraum registrieren kleinste Bewegungen im Fahrzeug und erinnern den Fahrer beim Aussteigen an eventuell zurückbleibende menschliche oder tierische Passagiere. So sollen Fälle verhindert werden, in denen Lebewesen durch Aufheizen oder starkes Abkühlen des Innenraums eines geparkten Autos zu Schaden kommen.

Jedes Jahr sterben allein in den USA durchschnittlich 83 Kinder auf der Rückbank geparkter Autos den Hitzetod, führt Volvos Sicherheitsexpertin Lotta Jakobson an. Gerade in heißen Gegenden soll das Innenraumüberwachungssystem der Schweden daher Leben retten. Aber auch in kalten Regionen wie Skandinavien sieht sie einen Nutzen. Die Hardware für die Technik soll im für 2023 erwarteten Crossover-Flaggschiff serienmäßig an Bord sein, frei geschaltet ist die Funktion allerdings nur in Märkten, wo es die Regulation bereits zulässt.

Fingernagelgroße Radarsensoren

Die fingernagelgroßen Radarsensoren arbeiten mit 60-GHz-Technik, die laut Volvo als gesundheitlich unbedenklich gilt. Allerdings ist aus technischen Gründen nicht überall auf der Welt der Einsatz dieser Frequenz im Straßenverkehr bereits erlaubt. Volvo hat den aufwendigeren und technisch schwierigeren Ansatz der Radarüberwachung trotzdem gewählt. Als einen der Vorteile gegenüber der Innenraumbeobachtung per Kamera nennt Systementwickler Gunnar Ohlsson die Fähigkeit, durch dünne Stoffe zu blicken. So übersieht der Radar auch kein Kind, dass unter einer Decke schläft. Darüber hinaus sind weitere Einsatz-Szenarien für die Sensoren denkbar, etwa beim Anschnallwarner oder im Rahmen einer Diebstahl-Alarmanlage.

 

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