Das Start-up Lead4Car "pimpt" die Werkstattauslastung im Markenbetrieb. Nach dem Produktlaunch Mitte November 2021 nimmt die neue Vermittlungsplattform jetzt Fahrt auf. In der Pilotphase wurde der "Mehrwertgenerator" zunächst mit Mercedes-Benz aufgelegt – ab 1. April 2022 folgen die Marken BMW, Mini, VW, Audi, Skoda, Seat und Porsche.
Die Lead4Car-Story: Ein Kunde kauft bei einem autorisierten Autohändler ein Fahrzeug, beispielsweise in Aschaffenburg. Er wohnt aber in Hamburg und damit in einem anderen Service- und Betreuungsgebiet. Noch im Verkaufsgespräch vermittelt der Verkäufer dem Kunden mit dessen Zustimmung über Lead4Car einen Servicepartner in Hamburg. Im Anschluss erhält der an das System angeschlossene regionale Händler die Fahrzeug- und Adressdaten. Durch diesen "Brückenbau" wird das Autohaus vor Ort mit zusätzlicher Werkstattauslastung gestärkt. Lead4Car erhält für die Vermittlung eine Provision.
Inzwischen arbeiten laut Anbieter bereits über 250 Mercedes-Benz-Standorte mit der Plattform. Oder anders: Damit finden die MB-Verkäuferinnen und -Verkäufer eine Abdeckung von 70 Prozent vor. Ab April findet das Onboarding mit den Marken Volkswagen, Audi, Skoda & Co. statt. Der eigentliche Vertrieb von Leads soll dann bei einer Gebietsabdeckung von mindestens 50 Prozent voraussichtlich ab 1. Juli starten.
Die Gespräche mit dem VW- und Audi-Partnerverband (VAPV) zwischen Ben Hübner, Markus Gold, Alexander Sauer-Wagner und Dirk Weddigen von Knapp waren nach Angaben der Teilnehmer von Offenheit für das Neue geprägt. Der Mehrwert für die angeschlossenen Händler sei deutlich sichtbar geworden, hieß es. Damit werde Lead4Car zum Mitglied im Qualitäts-Netzwerk des VAPV.
Mittlerweile sind die Lead4Car-Macher auch mit großen Autohäusern in Kontakt. Dazu gehören die Gruppen Kuhn + Witte, Feser-Graf, Tiemeyer, ASW, Mothor, Hahn sowie Löhr & Becker. Voraussetzung für den Markterfolg wird sein, dass alle Beteiligten ihre Pump-out an die Plattform übermitteln.
"Verbandsempfehlung für Schneeballeffekt in der praktischen Umsetzung"
BMW und Mini werden ab April gleichermaßen im Boot sein, derzeit gibt es Gespräche mit dem BMW-Händlerverband. Markus Gold, einer das maßgeblichen Akteure bei Lead4Car, erklärte: "Eine Verbandsempfehlung schafft bei den Händlern Vertrauen und sorgt für einen Schneeballeffekt in der praktischen Umsetzung. Unser Tool soll Werkstattauslastung im Markenhandel generieren, um Serviceverluste durch überregionale Verkäufe im eigenen Markenverbund halten."
Durch die bestehende hohe Mercedes-Abdeckung des deutschen Marktes ergibt ein Kooperationsvertrag mit dem Händlerverband VMB aus Sicht der Verantwortlichen keinen Sinn mehr. "Ihr seid bereits so gut vernetzt und habt die großen Händler schon an Bord, dass ihr den VMB nicht mehr braucht. Für weitere Unterstützung und Kommunikation stehen wir aber gerne zur Verfügung", meinte VMB-Geschäftsführer Michael Farrenkopf in Richtung Lead4Car.
Unabhängig davon soll die Zusammenarbeit mit dem Verband der Vermittler und Servicepartner für Mercedes-Benz (VVMB) ausgebaut und gelebt werden. Gerade für die Mercedes-Servicebetriebe bietet sich hier wichtiges Werkstattauslastungspotenzial. Eine weitere Kooperation bahnt sich mit dem Skoda-Händlerverband an. Ensprechende Gespräche mit dessen Vorsitzenden Thomas Peckruhn laufen bereits.
Fazit: Die überregionale Gewinnung von Service-Leads erhält sichtbare und wirksame Konturen.