Das französische Umweltministerium hat Vorwürfe zurückgewiesen, wichtige Details zu Abgaswerten von Renault-Fahrzeugen verschwiegen zu haben. Der Bericht einer infolge des VW-Abgasskandals eingesetzten Expertenkommission enthalte alle Ergebnisse der 86 untersuchten Fahrzeuge, teilte das Ministerium am Mittwochabend mit. Die "Financial Times" hatte am Dienstag unter Berufung auf drei Mitglieder der Expertenkommission berichtet, dass der Bericht Details zur Abgasreinigung für Stickoxide beim Modell Renault Captur ausgelassen habe.
Renault hatte gegenüber dem Blatt bestritten, Software zur Manipulation von Emissionstests benutzt zu haben. Der Bericht der Expertenkommission hatte zwar zahlreiche Abweichungen von Abgasnormen vor allem bei Tests außerhalb des Labors festgestellt. Die Autoren kamen aber zu dem Schluss, dass es keine Beweise für den Einsatz von Software zur Manipulation von Emissionstests bei weiteren Herstellern neben Volkswagen gebe. Paris verwies auch auf eine laufende Untersuchung der französischen Wettbewerbsbehörde, die festgestellte Abweichungen unter die Lupe nimmt.
Europas größter Autobauer VW hatte im vergangenen Jahr gegenüber US-Behörden zugegeben, bei Abgastests mittels Software manipuliert zu haben. In mehreren Ländern wurden daraufhin Abgastests auch für Fahrzeuge anderer Hersteller angesetzt. (dpa)