Faurecia firmiert nach der milliardenschweren Übernahme des deutschen Lichtspezialisten Hella künftig unter dem Namen Forvia. Forvia werde die strategische Aufsicht über Faurecia und Hella haben, teilten die Franzosen am Montag in Nanterre mit. Faurecia und Hella sollen weiterhin als zwei rechtlich unabhängige Unternehmen agieren, aber künftig unter dem neuen Namen kommunizieren. Die Produkte wie zum Beispiel Ersatzteile sollen aber weiterhin unter ihren bisherigen Markennamen vertrieben werden. Faurecia hatte Ende Januar die Mehrheitsübernahme des Scheinwerferspezialisten abgeschlossen und hält seitdem 80,6 Prozent.
Nach der Übernahme sei man der siebtgrößte Automobilzulieferer weltweit mit über 150 000 Mitarbeitern, hieß es. Faurecia-Chef Patrick Koller bekräftigte das Wachstumsziel von mehr als 33 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2025. Zum Vergleich: 2020 hatte Faurecia 14,7 Milliarden Euro, Hella im Geschäftsjahr 2020/21 (31. Mai) 6,5 Milliarden Euro erlöst. Hella wird 2022 von Juni bis Dezember ein Rumpfgeschäftsjahr einlegen. Ab 2023 soll das Geschäftsjahr dann mit dem Kalenderjahr übereinstimmen. Hella beschäftigte Ende Mai 2021 weltweit rund 36.500 Menschen.
Die IG Metall Hamm-Lippstadt hat keine Hinweise, dass nach der Übernahme große Umstrukturierungen bei Hella geplant sind. "Die Mitbestimmungsstrukturen sollen erhalten bleiben", betonte die Erste Bevollmächtigte Britta Peter. Das Umsatzziel von über 33 Milliarden Euro nannte sie "ambitioniert". Die Gewerkschaft plant für Donnerstag eine Online-Informationsveranstaltung "Unsere Erfahrungen mit Faurecia". Am Hauptsitz in Lippstadt (Kreis Soest) sind laut IG Metall rund 5.600 Menschen beschäftigt, in Hamm weitere 1.000.