Manchmal sind absolute Spezialisten gefragt. Das gilt auch für Werkzeuge in der Kfz-Werkstatt. Es gibt viele Anwendungsfälle, bei denen das passende Werkzeug eine Reparatur überhaupt erst ermöglicht oder zumindest wirtschaftlich sinnvoll ermöglicht. Kleine Maßnahme - große Wirkung.
Im Schulungsraum des Werkzeug-Spezialisten Würth am Unternehmenssitz in Künzelsau erklärt Stephan Novogradec, Produkt- und Systemtrainer der Division Auto, wie das Unternehmen beim Thema Spezialwerkzeug aufgestellt ist.
"Unsere Zielgruppe sind hauptsächlich die freien Werkstätten, aber auch markengebundene Betriebe, wenn spezielle Probleme auftauchen und eine schnelle Lösung gefunden werden muss", erklärt der Trainer. Meist soll es dann schnell gehen, weil man den Kunden nicht vertrösten will. "Hier greifen wir an, weil wir keinen Zwischenhändler haben und daher schnell reagieren können", erklärt Novogradec.
Produziert werden die Spezialwerkzeuge in Europa von einem italienischen Hersteller mit spezieller Werkzeugkompetenz. "Dadurch sind wir auch bei speziellen Problemen, die bei einem Fahrzeughersteller auftauchen, sehr flexibel und können die passende Lösung innerhalb weniger Wochen liefern." Spezialwerkzeug ist nicht günstig, aber ein effektiver Problemlöser, das heißt hohe Zeitersparnis.
Von universell bis spezifisch
Das Sortiment umfasst aber auch eine Menge Lösungen für eher alltägliche Arbeiten in der Werkstatt, die, mit dem passenden Werkzeug, effizient und sicher ausgeführt werden können. Zu den Themen Kupplung, Radaufhängung, Glühkerzen oder Motoreinstellwerkzeuge findet sich für fast alle Fabrikate das passende Produkt. Zum Teil sind die Werkzeuge sehr spezifisch für einen Hersteller und bestimmte Motorentypen abgestimmt, siehe Steuerzeiten Einstellwerkzeug. Teilweise handelt es sich um universell einsetzbare Helfer, wie der SAC-Kupplungswerkzeug-Satz für selbstnachstellende Kupplungen. Sie können nur im vorgespannten Zustand getauscht werden. Das Set ist für 90 Prozent aller Marken verwendbar.
Wann die Anschaffung lohnt
Die Frage, ob sich die Anschaffung von Spezialwerkzeug für die freie Werkstatt lohnt, beantwortet Novogradec entschieden mit Ja. "Die Werkstätten müssen bestrebt sein, dem Kunden günstige Lösungen für Probleme anzubieten und möglichst viele Arbeiten selbst zu machen."
Für Werkstätten eine Maßnahme, um verlorenes Geschäft durch längere Serviceintervalle wieder reinzuholen. Beispiel abgebrochene Glühkerze: Ohne Spezialwerkzeug bedeutet dies eine aufwändige Reparatur, bei der der Zylinderkopf ausgebaut wird. Bei einem Vierzylindermotor kommen hier schnell Kosten im vierstelligen Bereich zustande. "Wir bieten ein Werkzeug, mit dem die Werkstatt gebrochene Glühkerzen schnell ausbauen kann. Dem Kunden werden dafür vielleicht 150 Euro in Rechnung gestellt", rechnet Novogradec vor. Ein Teil der alten Glühkerze wird zunächst mit speziellem Bohrwerkzeug ausgebohrt. Dann wird ein passendes Gewinde eingeführt und mittels einer Adapterstange und passender Zugstange das defekte Teil herausgezogen. Es gibt eine Universallösung, bei bestimmten baulichen Gegebenheiten sind auch spezielle Sets für verschiedene Motortypen im Sortiment. Die Beispiele praktischer Helfer ließen sich fortsetzen: Injektoren-Demontagesatz zum Ausbau festsitzender Injektoren, Radlager-Innenring-Abzieher-Satz oder Federspanner für die Montage von Federbeinen.
Produktfinder für Spezialwerkzeug
Die Würth-Vertriebsleute haben jetzt mit der Zeitung ToolCompass ein hilfreiches Instrument an der Hand ( siehe Kasten). Zudem sind alle Produkte online nach Artikelnummer im Shop zu finden. Auf der Webseite von Würth gibt es außerdem einen Produktfinder für Motoren- Einstellwerkzeuge. Dietmar Winkler
Kurzfassung
Würth bietet ein breites Sortiment an Spezialwerkzeugen. In einem Schulungsraum des Werkzeugspezialisten haben wir uns einige Problemlöser angesehen. Vom Injektoren-Demontagesatz bis zum Spezialwerkzeug für abgebrochene Glühkerzen.
Information im Zeitungsformat
Einmal pro Quartal zeigt Würth Problemlöser für die Werkstatt im ToolCompass. Die Broschüre im großformatigen Zeitungsformat auf etwas stärkerem Papier zu produzieren war eine bewusste Entscheidung: die Informationen sollen im Werkstatt-Alltag jederzeit griffbereit sein und unempfindlich. Verteilt wird die Zeitschrift über die eigenen Würth-Vertriebsmitarbeiter, die im 4-Wochen-Turnus in den Werkstattbetrieben vor Ort sind. Außerdem gibt es noch das Format ToolCompass Extra, bei dem ein spezielles Thema vertieft dargestellt wird. Der Clou: Bei vielen Produkten kann per QR-Code das passende Erklär-Video auf Youtube per Smartphone abgerufen werden.
- Ausgabe 04/2017 Seite 16 (284.9 KB, PDF)