Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) kippt einen Teil der Umweltzone in Hannover. Per Erlass soll das von SPD und Grünen eingeführte Verbot für bestimmte Autos entschärft werden, kündigte Sander am Freitag an. Stattdessen sollten bessere Ampelschaltungen für eine "Grüne Welle" und weniger Abgase sorgen. Sander forderte die Stadt per Erlass auf, innerhalb von einer Woche alle Autos mit Dieselmotor der Euro-3-Norm mit gelber Plakette wieder zuzulassen. Seit Jahresbeginn ist die Innenstadt für diese Wagen verboten. Der Erlass ist bis Ende 2011 befristet. Das Verwaltungsgericht Hannover hatte die Umweltzone im vergangenen April bestätigt. Zwar hätte das Verbot kaum Einfluss auf die Feinstaubbelastung in den Innenstädten. Ausschlaggebend sei aber der Einfluss auf die Verschmutzung der Luft mit Stickstoffdioxid, das vor allem vom Autoverkehr stammt. Dafür gelten von diesem Jahr an strengere Grenzwerte, die in Hannover seit Jahren stark überschritten werden. Mögliche Alternativen wie eine verbesserte Ampelschaltung seien für Städte mit viel Autoabgasen keine Alternative, hatten die Richter unter Verweis auf Gutachten befunden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte bereits am Donnerstag die Pläne Sanders als "vorgezogenen Karnevalsscherz" bezeichnet. "Kettensägenminister Sander wird mit seinem Angriff auf die saubere Luft in Hannover scheitern", kündigte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch an.(dpa/ng)
Umweltzone Hannover: FDP-Minister will Comeback der gelben Plakette
Per Erlass soll das von SPD und Grünen eingeführte Verbot für bestimmte Autos entschärft werden. Stattdessen sollten bessere Ampelschaltungen für eine "Grüne Welle" und weniger Abgase sorgen.