Um den Klimaschutz voranzutreiben, fordert der Verband der Automobilindustrie (VDA), auf belasteten Autobahnabschnitten auch den Standstreifen nutzen zu können. Des Weiteren sollten Fahrer im wirtschaftlichen Fahren trainiert werden. Diese Maßnahmen könnten Staus vermeiden und den Verkehrsfluss verbessern, dadurch wiederum könne der Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) sinken, erklärte der Verband der Automobilindustrie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Eine Regierungskommission, in der auch der VDA sitzt, hatte Anfang der Woche einen Zwischenbericht zum Klimaschutz im Verkehr vorgelegt - allerdings reichen die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht aus, um die Klimaziele bis 2030 vollständig zu erreichen. Es bleibt je nach Sichtweise eine Lücke von 16 Millionen bis 26 Millionen Tonnen CO2. Am Freitag berät ein Lenkungskreis der übergeordneten "Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität" über den Zwischenbericht.
Der VDA sieht eine Lücke von 16 Millionen Tonnen und schlug ein Konzept vor, um diese zu schließen. Alleine Maßnahmen, um Staus zu vermeiden und den Verkehrsfluss zu verbessern, brächten ein Einsparpotenzial von 6,5 Millionen Tonnen CO2. Außerdem wirbt der VDA dafür, Kraftstoffe, die etwa aus Pflanzen gewonnen werden, auszubauen. Dies ist allerdings bei Umweltverbänden umstritten.
VDA fordert massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos
Der Autoverband forderte die Politik außerdem auf, massiv in den Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos zu investieren. Zudem müssten Elektrofahrzeuge "wirksam und langfristig verlässlich" gefördert werden. E-Autos haben bisher den Marktdurchbruch in Deutschland bei weitem nicht geschafft. Ein großes Hemmnis ist, dass es bisher keine flächendeckende Lade-Infrastruktur gibt. Massiv mehr E-Autos sind immens wichtig, damit Autobauer strengere europäische CO2-Grenzwerte erreichen können. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte bereits ankündigt, er wolle Elektroautos länger staatlich fördern als bislang geplant. (dpa)