Nicht weniger als eine "Umverteilung im Schadenbusiness" zugunsten von Werkstätten und Fuhrparkbetreibern versprechen die beiden Unternehmen Fleetfriend und die in Gründung befindliche Weber Werkstatt und Reparatur Management GmbH. Der "bisher branchenüblichen Praxis" der Schadenlenker, durch Kürzungen der Stundenverrechnungssätze, strikte Vorgaben und Kickbacks von bis zu 12,5 Prozent vor allem eigene Gewinnoptimierung zu betreiben, wollen die beiden Geschäftsführer Christian Krumrey und Arndfried Weber einen Riegel vorschieben. Stattdessen stellen sie eine "WIN-WIN-Situation" in Aussicht: Das neue Schadensteuerungskonzept komme ohne Kickbacks und Reduzierung von Stundenverrechnungssätzen aus, während gleichzeitig trotzdem die Kosten des Fuhrparks sänken, so die vollmundige Ankündigung. Wie das konkret gelingen soll, blieb auch nach einer ausführlichen schriftlichen Antwort von Christian Krumrey auf einige Fragen zum Geschäftskonzept noch unklar. Werkstätten können laut Krumrey von dem Konzept auch durch günstigen Teileeinkauf durch die Weber-Kooperation und reduziertem Verwaltungsaufwand durch die Schadenabwicklung über Fleetfriend und deren Software "Fleetinform" profitieren, während Fuhrparkbetreiber vor allem durch eine reduzierte Schadensquote, optimierte Revisionsaufträge und – dank hoher Reparaturqualität – eine unkomplizierte Leasingrückgabe entlastet werden sollen. An welcher Stelle des Geschäftsmodells Krumreys bzw. Webers Unternehmen Geld verdienen, gehen allerdings weder aus der Pressinfo noch aus den Antworten auf die asp-Fragen genau hervor. Offenbar wird erwartet, dass sich Werkstätten und Flotten am "zukunftsorientierten Reparaturmanagement-System" als Gesellschafter beteiligen, wobei Krumrey betonte, dass auch "Betriebe, die den Teileeinkauf/Leasing über die GmbH abwickeln, schon ihren Willen signalisieren, das Konzept zu unterstützen". "Die Höhe der Beteiligung an den Geschäftsfeldern des Unternehmens wird im marktüblichen niederen dreistelligen Eurobereich liegen", sagte der Fleetfriend-Geschäftsführer weiter. 30 Werkstattpartner seien in das neue Netz bereits integriert, bis Jahresende sollen es ca. 100 sein. "Durch die guten Kontakte von Herrn Weber zu weit über 600 Betrieben in Deutschland, haben wir die Möglichkeit auf Kundenwünsche zu reagieren und können unser Netzwerk schnell den Bedürfnissen anpassen", kündigte Krumrey an. (ng)
Vollmundiges Versprechen : Umverteilung im Schadenbusiness?
Die beiden Unternehmen Fleetfriend und die in Gründung befindliche Weber Werkstatt und Reparatur Management GmbH wollen mit einem eigenen System zur Schadensteuerung eine "WIN-WIN-Situation" für Werkstätten und Flottenbetreiber erreichen.
Rolf Achtzig