Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist in Deutschland so groß wie nirgendwo sonst in Europa. Während nur 16 Prozent der Briten und 36 Prozent der Schweden die Sorge vor einem Job-Verlust umtreibe, liege der Anteil in Deutschland aktuell bei 66 Prozent, teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Montag mit. Seit dem vergangenen Jahr habe die Angst vor Arbeitslosigkeit sogar noch zugenommen - und zwar um neun Prozentpunkte, berichteten die Marktforscher unter Berufung auf eine Umfrage unter 13.200 europäischen Verbrauchern im Februar und März. Auch im Vergleich mit anderen Problemen rangiert die Arbeitslosigkeit bei Deutschen mit großem Abstand auf Platz eins der Sorgen-Skala. Um die wirtschaftliche Stabilität sorgen sich nach GfK-Erkenntnissen hingegen lediglich 26 Prozent der Bundesbürger, Angst vor einer Inflation haben 24 Prozent. Deutlich stärker als in den Vorjahren bewegt die Bundesbürger der GfK zufolge die Zukunft des Gesundheitswesens. Ihr Anteil sei binnen Jahresfrist von 10 auf 21 Prozent gestiegen. Die Meinungsforscher befragten zwar alle Bevölkerungsschichten bzw. Berufsgruppen, doch dürfte die Besorgnis auch bei Beschäftigten der Kfz-Branche trotz Abwrackboom bekannt sein. Nicht zu Unrecht: Ein Blick auf die im März veröffentlichten Zahlen des ZDK zeigt, dass der Strukturwandel im Kfz-Gewerbe anhält. Verbandszahlen zufolge zählte das Kfz-Gewerbe zum 31. Dezember 2009 bundesweit insgesamt 38.300 Kfz-Meisterbetriebe (18.250 markengebunden und 20.050 freie Betriebe) und damit zwei Prozent beziehungsweise 800 unter dem Vorjahr. Zum 31. Dezember 2009 beschäftigten die Kfz-Meisterbetriebe laut ZDK insgesamt 456.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in technischen und kaufmännischen Berufen, das sind 1,3 Prozent bzw. 5.900 Menschen weniger als am 31. Dezember 2008. Parallel dazu ging auch die Gesamtzahl der Auszubildenden im Kfz-Gewerbe per 31. Dezember 2009 um vier Prozent auf nunmehr knapp 85.500 eingetragene Ausbildungsverhältnisse zurück. (dpa/msh)
Wirtschaft und Gesellschaft: Größte Sorge Arbeitslosigkeit
Obwohl die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind, ist die Lage am Arbeitsmarkt der Deutschen größtes Sorgenkind. 66 Prozent der Bundesbürger treibt die Angst vor dem Job-Verlust um.