Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) macht sich für alternative Kraftstoffe stark. Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, könnten sehr schnell dazu beitragen, die CO2-Bilanz zu verbessern. Deshalb fordert der Verband das Bundesumweltministerium dazu auf, den Referentenentwurf der nationalen Umsetzung der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) nachzubessern. "Zur Verbesserung der CO2-Bilanz gilt es, alle möglichen Maßnahmen und Minderungspotenziale auszuschöpfen", so ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn. „Dazu gehört Wasserstoff genauso wie die E-Fuels."
Der Fahrzeugbestand in Deutschland von über 53 Millionen Pkw und Nutzfahrzeugen sollte laut Peckruhn Anreiz genug sein, um den enormen Hebel von E-Fuels auch als Brückentechnologien, zum Beispiel als Kraftstoffbeimischungen, zu erkennen. Das Durchschnittsalter von Pkw steige seit dem Jahr 2000 von 6,9 Jahren auf inzwischen 9,6 Jahre in 2019 ständig an. Ein klimafreundlicher Betrieb könne hier für eine schnelle Verbesserung der CO2-Bilanz sorgen. Nicht zuletzt trage der Einsatz von E-Fuels maßgeblich zum Erhalt der automobilen Wertschöpfungstiefe bei, und das sowohl in der Fahrzeugproduktion als auch im Kraftfahrzeuggewerbe.
Selbstverständlich müssten Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe als Energieträger der Zukunft auf Basis regenerativer Energiequellen umweltfreundlich hergestellt werden. Eingesetzt in Brennstoffzellenfahrzeugen sei Wasserstoff aus Ökostrom dann jedoch klimaneutral und frei von schädlichen Emissionen. "Eine Festlegung auf E-Fahrzeuge und der regulatorische Ausschluss alternativer Antriebstechnologien insbesondere für Pkw stellt eine Gefahr für das Senken der Emissionswerte und das Erreichen der Klimaziele dar", betont Peckruhn.
Technologieoffenheit helfe nicht zuletzt dabei, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. "Technologien setzen sich langfristig nicht durch Subventionen, sondern aufgrund einer fairen Wettbewerbssituation durch. Und die ist aktuell nicht gegeben", so der ZDK-Vizepräsident. Das zwangsläufige Ende des Verbrennungsmotors herbeizureden und diese Antriebsart ab dem Jahr 2026 für überholt zu erklären, wie das VW-Chef Diess kürzlich getan hat, sei der absolut falsche Weg. (tm)