Die asp ist für die Branche wie der Motortester in der Werkstatt: Regelmäßig bekommt die Leserschaft Updates der neuesten technischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Werkstatt und Service. Die Redaktion recherchiert und analysiert die Trends, fasst zusammen und bewertet für die Leser, was wichtig ist.
Diese seismographische Funktion wird in Zukunft eher noch wichtiger. Denn unsere Branche steht vor großen Herausforderungen. Wichtige Stichworte sind Digitalisierung und Vernetzung. Insbesondere im Bereich Werkstatt und Service sind viele der kleinen, mittelständischen Betriebe noch analog aufgestellt. Doch die Digitalisierung wird Schritt für Schritt Einzug halten in die tägliche Arbeit. Dabei können wir mit Fug und Recht sagen, dass unsere Betriebe bereits in der Vergangenheit zahlreiche Veränderungsprozesse erfolgreich gemeistert haben: Im Service durch den technischen Wandel von der Mechanik zur Mechatronik und nun hin zur Digitalisierung.
Hohe Veränderungsgeschwindigkeit
Dabei müssen wir uns vor Augen führen, dass es hier keinen Weg zurückgeben wird. Denn alles, was digitalisiert und in Information verwandelt werden kann, wird digitalisiert und in Information verwandelt. Das bringt eine hohe Veränderungsgeschwindigkeit mit sich. Bildlich gesprochen: Wer dreißig Schritte linear, das heißt Schritt für Schritt zurücklegt, kommt rund dreißig Meter weit. Wer die dreißig Schritte exponentiell gesteigert zurücklegen könnte, hätte die Erde 25-mal umrundet.
Auch unter digitalen Vorzeichen müssen wir die Servicefähigkeit der Kfz- Betriebe erhalten und ihnen den Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen ermöglichen. Weitere Treiber sind steigender Kostendruck und komplexere Arbeitsabläufe, aber auch gestiegene Kundenerwartungen. Sie fordern uns in der Organisation des Serviceprozesses, der zum Beispiel mit intelligenter Software komplett vernetzt werden kann. Das muss einhergehen mit der intensiven Schulung aller Mitarbeiter.
Branche ist zukunftsfähig
Wir kämpfen in Brüssel und Berlin dafür, dass die Kfz-Systeme offen und interoperabel sein müssen - mit frei zugänglichen Schnittstellen zu den On-Bord-Systemen der Fahrzeuge und den Servern der Hersteller, auf denen die für den sicheren Betrieb sowie für Reparatur und Wartung benötigten Informationen liegen.
Und wir haben uns dem Thema alternative Antriebe und Elektromobilität zu stellen. Der Markt wird sich in den kommenden Jahren deutlich positiv entwickeln. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur geht voran. Im Service sind wir im Kfz-Gewerbe für die E-Mobilität gut gerüstet. Inzwischen haben bundesweit rund 12.300 Kfz-Mechatroniker die notwendigen Hochvolt-Schulungen absolviert. Die E-Mobilität kann also getrost kommen.
Für all diese und viele weitere Herausforderungen benötigen wir in unseren Betrieben kompetente fachliche Information als Orientierungshilfe. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die asp diese Funktion auch weiterhin in gewohnt zuverlässiger und lesenswerter Weise erfüllt.
- Ausgabe 03/2017 Seite 20 (1.3 MB, PDF)