Das Auto könnte in Zukunft zur rollenden Gesundheitszentrale werden. Wie umfassend sich Herzfrequenz, Atmung und Kreislauf des Fahrers überwachen lassen, zeigt nun ein Fahrzeug-Prototyp der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover. Das nun auf der Medizinmesse Medica gezeigte Diagnose-Auto "Car as a Diagnostic System" verfügt über zahlreiche Sensoren, die die Gesundheitsdaten der Insassen sammeln. Unter anderem gibt es Temperaturfühler im Sitz, eine Herzton-Messung im Anschnallgurt und EKG-Sensoren am Lenkrad.
Technik verstehen - Vom Scheinwerfer zum Elektromotor
BildergalerieEin Innenraum-Kamera liefert Daten zur Atmung und registriert eine Änderung der Gesichtsfarbe. Die Informationen werden mit Hilfe einer KI-Software ausgewertet, um mögliche medizinische Notfälle wie Schlaganfälle zu erkennen. Damit das System keine Fehlalarme produziert, muss es den Fahrer zuvor über mehrere Fahrten hinweg kennenlernen.
Zum Zeitpunkt einer möglichen Serienreife sagen die Forscher nichts. Die Autoindustrie experimentiert aber bereits seit längerem mit ähnlichen Techniken. So hat Ford bereits 2011 den Prototypen eines Pkw-Sitzes mit Blutdrucküberwachung vorgestellt. Zumindest in Europa haben sich solche Ansätze aber noch nicht durchgesetzt.