Sicher und gleichzeitig relaxt im Auto sitzen? Mit herkömmlichen Sicherheitsgurten funktioniert das nicht wirklich. Ein neuartiger Ausroller von ZF Lifetec soll Insassen künftig auch in einer Liegeposition vor Verletzungen schützen. Dank elektrischer Sperrung kann er direkt am Sitz untergebracht werden und muss nicht mehr in die B-Säule.
Heute wird die Sperrfunktion der Ausroller mechanisch realisiert. Herzstück ist eine Kugel, die als Beschleunigungssensor fungiert und eine Sperrmechanik auslöst, wenn es etwa durch einen Unfall zu einem plötzlichen Ruck am Gurt kommt. Die Mechanik wird in der Regel an der Karosserie verankert, bleibt also auch bei starker Verstellung der Sitzlehne am Platz. Bei künftigen hochautomatisierten und autonomen Fahrzeugen ist das ein Nachteil. Fahrer und Beifahrer müssten selbst dann mehr oder weniger aufrecht sitzen bleiben, wenn das Auto alleine fährt.
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Das nun von ZF entwickelte „e.Locking“-System für den Gurtaufroller kann direkt im Sitz integriert werden. Dort ersetzt eine elektromechanische Spule die 12 bis 13 Millimeter große Stahlkugel. Sie sperrt den Aufroller elektromechanisch durch ein Signal aus einem zentralen Steuergerät, in dem Informationen zu Beschleunigung und Bewegung des Fahrzeugs zusammenlaufen. So lässt sich dem Zulieferer zufolge der Gurtaufroller besser mit den anderen Sicherheitssystemen, etwa dem Airbag, vernetzen.