Gegen künftige Elektroautos sind selbst aktuelle Kleinstwagen ordentlich hüftsteif. Zumindest potenziell bietet der strombasierte Antrieb unzählige Möglichkeiten, die Wendigkeit und Rangierbarkeit von Pkw im Stadtverkehr zu verbessern. Das Forschungsprojekt Omnisteer will diese nun im Detail untersuchen. Am Projekt beteiligt sind unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Automobilzulieferer Schaeffler und die Paravan GmbH, ein Spezialist für behindertengerechte Fahrzeugumbauten.
Der wichtigste Beweglichkeits-Vorteil des E-Antriebs: er braucht wenig Platz. Weil bei der Konstruktion keine Rücksicht auf den großen Motor und aufwendige Hydrauliksysteme gelegt werden muss, können beispielsweise die Radaufhängungen ganz anderes gestaltet werden. Denkbar wären beispielsweise Räder, die im 90-Grad-Winkel einschlagen und den Wagen somit seitlich in eine Parklücke manövrieren – ein entsprechendes Konzeptfahrzeug will beispielsweise Audi im Herbst vorstellen. In ähnlicher Weise könnte eine Allradlenkung beispielsweise den Spurwechsel bei beengten Verhältnissen, etwa im Stau erleichtern.
Interessant ist die Erhöhung der Beweglichkeit vor allem für Vielparker wie Lieferdienste oder mobile Pflegekräfte, die die Parkplatzsuche aktuell viel Arbeitszeit kostet. Auch in die Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse für autonom fahrende Autos setzen die Forscher Hoffnungen. (sp-x)