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Partikelfilter: Reinigen statt neu kaufen

28.07.2022 11:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
V. l.: Manfred Wagner, Eigentümer von RPF24 Pro und Berater Jürgen Tobiasch
© Foto: Alexander Junk

Ist der Diesel-Partikelfilter voll und lässt sich nicht regenerieren, wird es teuer, denn ein Austausch kann mehrere tausend Euro kosten. Eine Reinigung ist deutlich günstiger. Wir haben den Anbieter RPF24 Pro in Wertingen besucht.

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Kurzfassung

Die Partikelfilter-Reinigung ist eine deutlich günstigere Alternative zum Neukauf des Filters. Wir haben dem Reinigungsanbieter RPF24 Pro, der ein innovatives Reinigungsverfahren mit CO2 einsetzt, einen Besuch abgestattet.

Partikelfilter in Dieselfahrzeugen mögen keine häufigen Kurzstrecken: Weil der Motor nicht auf Temperatur kommt, kann keine Regeneration durchgeführt werden und der Rußgehalt im Filter nimmt zu. Denn bei der Regeneration des Partikelfilters, die im Regelfall durch zusätzliche Kraftstoffeinspritzung bei passender Temperatur geschieht, wird der in der Wabenstruktur des Filters abgelegte Ruß zu Asche verbrannt. Findet die Regeneration nicht statt, sammelt sich immer mehr Ruß im Filter, bis schließlich die Abgase nicht mehr ungehindert den Filter passieren können. Als Folge steigt der Abgasgegendruck, was wiederum das Steuergerät des Motors registriert und den Motor in den Notlauf schickt. Wird der Fahrer daraufhin nicht aktiv, steigt der Abgasgegendruck immer weiter - mit fatalen Folgen für die Abgasanlage und den Turbolader. Im schlimmsten Fall kann ein Motorschaden die Folge sein.

Reinigung ist deutlich günstiger

Damit das nicht passiert, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird der verstopfte Partikelfilter gegen ein Neuteil getauscht oder gereinigt. Ersteres kostet jedoch im Regelfall einen vierstelligen Betrag. Allein der Filter selbst schlägt für viele Automodelle mit mindestens 2.000 Euro zu Buche, da hochwertige Varianten mit einer monolithischen Keramik-Wabenstruktur aus Siliziumcarbid ausgestattet sind, die Edelmetalle wie Platin enthält. Bei günstigeren Modellen kommt hingegen als Monolith-Material das deutlich günstigere Cordierit zum Einsatz, das jedoch weicher und weniger hitzeresistent ist - und folglich bei hohen Temperaturen im Abgasstrang leichter in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Viele günstige Partikelfilter-Nachbauten aus China sind mit dem günstigeren Material ausgestattet und halten dementsprechend kürzer. Es ist also empfehlenswert, beim Austausch auf gute Markenware zu achten.

Dennoch ist der Neukauf eines Filters im Regelfall nicht notwendig, denn wenn der Filter nur verstopft ist, lässt er sich meist auch reinigen. Einen ersten Anhaltspunkt bietet ein Test mit einem weißen Tuch: "Hält man das bei laufendem Motor ans Auspuffrohr und es kommt kein Ruß raus, stehen die Chancen für eine Reinigung gut. Sind hingegen Rußpartikel im Tuch zu finden, ist der Filter mit großer Wahrscheinlichkeit hinüber", weiß Manfred Wagner, Eigentümer der RPF24 Pro im schwäbischen Wertingen. Der gelernte Schmied und Maschinenbautechniker muss es wissen, denn er hat sich auf die Reinigung von Diesel-Partikelfiltern spezialisiert. Als Methode nutzt er dabei das sogenannte CO2- Schneestrahlen. Dabei kommen tiefgekühltes CO2 und Druckluft zum Einsatz, die Wagner in einer selbst gebauten Reinigungskammer durch Ein- und Auslass-Seite des Filters bläst.

So gut wie neu

Das Reinigungsergebnis kann sich sehen lassen: Wagner verspricht über 90 Prozent Regeneration, abhängig vom Filtertyp. Ein Test des Differenzdrucks vor und nach der Reinigung wird dabei als Beleg mitgeliefert. Im Gegensatz zu chemischen Reinigungsverfahren kommt beim CO2- Schneestrahlen kein Reinigungsmittel zum Einsatz, das den empfindlichen Filtermonolithen schädigen könnte. Da Wagner jeden Filter zudem vor dem Reinigen öffnet, ist garantiert, dass die Filterkanäle über die gesamte Fläche gereinigt werden und auch der Zustand des Filters besser begutachtet werden kann. So bietet RPF24 Pro deshalb auch eine Garantie auf die gereinigten Filter von zwei Jahren. "Der Filter ist nach der Reinigung so gut wie neu", sagt Wagner.


Partikelfilter-Reinigung

Partikelfilter-Reinigung Bildergalerie


Reinigungsmethoden Partikelfilter-Reinigung

Thermische Reinigung:
Das thermische Verfahren ist ein gängiges Verfahren zur Partikelfilter-Reinigung. Der Partikelfilter wird in einem Ofen kontrolliert erhitzt. Dabei wird Ruß (Kohlenstoff) zu Asche verbrannt.

Pneumatische Reinigung:
Bei der pneumatischen Reinigung wird ein Diesel-Partikelfilter mit Druckluft behandelt, was sehr effektiv bei der Entfernung von Feststoffen ist.

Reinigung mit CO2-Schneestrahlen:
Bei diesem Verfahren wird eine Kombination aus kaltem CO2-Gas und Druckluft angewandt, um Partikel, Ruß und Asche im Filter zu lösen. Das Verfahren ist etabliert und funktioniert gut.

Hochdruckreinigung mit Wasser:
Bei der Hochdruckreinigung wird Wasser unter hohem Druck durch den Filter gespült. Das Verfahren ist effektiv, kann aber mechanische Schäden an der Wabenstruktur des Filters hervorrufen.

Spülung mit Reinigungsflüssigkeit:
Das Spülen des Partikelfilters mit einer Reinigungsflüssigkeit führt im Regelfall zu guten Ergebnissen. Ausnahme sind Filter mit Katalysator, die durch die Reinigungsflüssigkeit beschädigt werden können.




Anbieter von Partikelfilter-Reinigung*

Advanpure, ab 299 Euro, https://advanpure.com
AMS-Katalysatoren, 399 Euro, www.ams-katalysatoren.net
Barten,  375 Euro, www.russfilterreinigung.de
DPF 24, 382,50 Euro, www.dpf24.de
DPF-Clean, 355 Euro, www.dpf-clean.de
Filtermaster DPF, 329 Euro, https://filtermaster-dpf.com
Greencar, 359 Euro, www.dieselpartikelfilter.net
Helo, 399 Euro, www.dpf-info.de
Irosoft-Cleantech, 319 Euro, https://reinigung-dieselpartikelfilter.de
Kat-Company, 399 Euro, https://kat-company.com
Oberland-Mangold, 495 Euro, www.oberland-mangold.de
RPF24 Pro 290 Euro www.rpf24pro.de

* Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Stand: Juli 2022





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