In einem Pilotprojekt testen Bosch und Mercedes in Stuttgart eine neue Form der Parkplatzsuche: Bei der von dem Zulieferer entwickelten Technik scannt das Auto im Vorbeifahren freie Lücken am Straßenrand und meldet sie an die Bosch-Cloud, die wiederum in Echtzeit eine digitale Karte mit freien Parkplätzen erstellt, die für anderen Autofahrer abrufbar ist. Im Großraum Stuttgart sind ab sofort Mercedes-Fahrzeuge als Erprobungsträger unterwegs.
Die Technik nutzt die ohnehin im Auto vorhandenen Ultraschallsensoren. Bei Fahrten mit bis zu 55 km/h scannen sie kontinuierlich den Straßenrand ab. Wird eine freie Parklücke erkannt, gehen die Infos an die Bosch-Cloud. Die wiederum identifiziert mit Methoden des Data-Mining Lücken zweifelsfrei als Stellplatz. Wird beispielsweise sehr häufig an der gleichen Stelle ein Freiraum erkannt, ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Parkplatz, sondern eher eine Ausfahrt.
Im ersten Ausbauschritt des Services ermitteln Mercedes und Bosch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen freien Parkplatz in einer bestimmten Straße ist. Um so eine Echtzeit-Parkkarte ableiten zu können, benötigt Bosch lediglich Sensordaten von einem Prozent aller Fahrzeuge im fließenden Verkehr. Bei einer größeren Marktdurchdringung – hier reichen allerdings auch schon sechs Prozent aller Fahrzeuge - wird dann der nächste Schritt und das eigentliche Ziel möglich: Die Verfügbarkeit und Abmessungen von Parkplätzen am Straßenrand in Echtzeit anzuzeigen. Mit Informationen über andere freie Parkplätze, beispielsweise in öffentlichen Parkhäusern, werden die Daten des sogenannten „Community-based Parking“ dann als digitale Parkplatzkarte im Auto-Display oder in der Mercedes-App angezeigt. Dorthin können sich Autofahrer dann auch navigieren lassen. (sp-x)