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Reifentechnologie: Weltweiter Fußabdruck

17.12.2015 11:00 Uhr

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Seit 2011 verfolgt Continental mit "Vision 2025" eine langfristige Wachstumsstrategie mit dem Ziel, die erreichten Umsätze zwischen den wichtigsten Märkten EMEA (Europa), The Americas (Nord- und Südamerika) und APAC (Asien) so aufzuteilen, dass zukünftige Marktschwankungen besser aufgefangen werden können. Mit bislang schon über zwei Milliarden Euro Investitionssumme in den Auf- und Ausbau weltweiter Produktionskapazitäten hat das Unternehmen langfristig die Weichen für nachhaltiges Wachstum gestellt. Der Konzern rechnet bis 2025 mit einem Wachstum des globalen Reifenmarktes um 40 Prozent, das entspricht einer Steigerung von 1,1 auf 1,5 Milliarden Reifen. Daran will man mit dem "Balanced Global Footprint", also einem ausgeglichenen weltweiten Fußabdruck in Form von weiteren Produktionskapazitäten, Hoch-Technologie-Projekten und Marktinvestitionen teilhaben. Alexander Bahlmann, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, erklärte im Rahmen der Conti Winter Roadshow: "Damit die Strategie von 'Vision 2025' funktioniert, müssen wir in der Reifentechnologie führend sein."

High-Tech aus Deutschland

Dazu wird in Deutschland und Europa vor allem in Hochtechnologie-Projekte investiert. So begann bereits im September 2014 der Bau des High Performance Technologie Center (HTPC) am Produktionsstandort Korbach (Hessen), wo für 45 Mio. Euro eine 12.000 Quadratmeter große "Fabrik in der Fabrik" entsteht. Ab Mitte 2016 werden hier nicht nur Hochleistungsreifen für technologisch anspruchsvolle Fahrzeuge hergestellt, sondern auch optimierte Produktionsprozesse für den Einsatz in den weltweiten Reifenwerken entwickelt. Ende 2014 wurde außerdem ein Technologiezentrum im slowakischen Púchov eröffnet. Ein weiterer Schritt zum Technologie-Führer ist die Übernahme des Unternehmens AZ Formenbau, in dem die hochkomplizierten "Backformen" für die Reifenproduktion hergestellt werden.

Erster Löwenzahn-Reifen fertig

Im Rahmen der Conti Winter Roadshow präsentierte Continental außerdem den ersten Reifen mit einem Laufstreifen, der ausschließlich unter Verwendung von TaraxagumTM statt Kautschuk hergestellt wurde. Dabei handelt es sich um einen WinterContact TS 850 P, bei dem anstatt Tropenwald-Kautschuk der Saft aus den Wurzeln des russischen Löwenzahns zum Einsatz kam. Das Projekt konzentriert sich zunächst auf die Herstellung von Winterreifen, da diese einen besonders hohen Anteil (circa ein Kilo/ Reifen) an Kautschuk haben. Bis zur Serienreife werden allerdings noch fünf bis zehn Jahre vergehen, da neben der Produktionstechnologie auch der Anbau der Pflanze noch erforscht werden muss. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut wird beispielsweise weiter an der Ertragssteigerung geforscht, die ausschließlich über Züchtung und ohne Gen-Manipulation erreicht werden soll. So müssen pro Hektar Anbaufläche eine Tonne Wurzeln gewonnen werden, um dem Kautschukertrag aus Gummibäumen zu entsprechen. Ziel des Projektes ist neben der Entlastung der Tropenwälder vor allem die Unabhängigkeit von teilweise starken Preisschwankungen an den Rohstoffbörsen für Kautschuk sowie eine Reduzierung von Logistikaufwand und Umweltbelastungen durch den Anbau auf bisherigen Brachflächen in Europa - und damit in geografischer Nähe zu den europäischen Reifenwerken von Continental. Alle Informationen zum Löwenzahn-Projekt sind unter www.taraxagum.de zu finden.

Kurzfassung

Mit der Wachstumsstrategie "Vision 2025" will Continental seine Umsätze zukünftig auf die wichtigsten globalen Märkte verteilen, um Marktschwankungen aufzufangen. Verschiedene Hochtechnologie-Projekte sollen den Weg dahin ebnen.

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