Es kommt Bewegung in Kraftübertragung von Motorrädern: Wenige Wochen, nachdem BMW als erster Hersteller ein automatisiertes Schaltgetriebe für die R 1300 GS angekündigt hat, bestätigte Yamaha die baldige Verfügbarkeit der gleichen Technik. Die mit "Y-AMT" abgekürzte automatische Schaltung wird durch zwei Knöpfe links am Lenker betätigt und soll schneller sowie präziser die Gänge wechseln als es dem Menschen möglich ist. Den Verzicht auf einen Fußschalthebel begründet Yamaha mit der dann verbesserten Kontrolle der Maschine durch den Fahrer. Einen Kupplungshebel gibt es, wie bei BMW, nicht mehr.
Zur Wahl stehen bei Yamaha die Programme MT für manuelle Gangwechsel und AT für vollautomatische Gangwechsel. Das AT-Programm wiederum bietet zwei unterschiedliche Profile: In "D" schaltet der Automat defensiv, was ein weicheres Schaltgefühl zur Folge hat und höhere Drehzahlen vermeidet. Wer offensiver unterwegs sein will, wählt "D+": Dann schaltet das Getriebe bei höheren Drehzahlen. Auch im AT-Betrieb kann der Fahrer jederzeit durch Drücken einer der beiden Schalt-Tasten eingreifen und das Getriebe zum Gangwechsel zwingen, solange die zulässigen Motordrehzahlen nicht über- oder unterschritten werden.
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Yamaha gibt das Mehrgewicht des Y-AMT mit 2,8 Kilogramm an, womit es geringfügig schwerer als das BMW-ASA (2,1 kg) wäre. Es soll im nächsten Modelljahr in mehreren Motorradmodellen – vermutlich der MT-Baureihe – angeboten werden; der Mehrpreis ist noch nicht bekannt.
Der Trend zur Automatik beim manuellen Motorradgetriebe hat im vergangenen Herbst begonnen, als Honda eine Kupplungsautomatik vorgestellt hat. Vor einigen Wochen folgte BMW mit einer kombinierten Kupplungs- und Schaltautomatik. Auch von KTM erwartet die Branche für das kommende Modelljahr ein solches System, wie es nun von Yamaha angekündigt wurde.