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Klimaanlagen-Wartung: Verkauf durch gute Informationen

23.03.2017 11:00 Uhr
Klimaanlagen-Wartung: Verkauf durch gute Informationen

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Die Klimaanlage ist ein Luxusgut, das mittlerweile in fast jedem Pkw für kühle Köpfe sorgt. Dass Luxus auch mit zusätzlichen Ausgaben verbunden ist, möchten Kunden häufig nicht akzeptieren. Allerdings basiert dies meist auf mangelnder Information. Während der Ölwechsel regelmäßig auf der Agenda steht, kommt die eigene Gesundheit erst ins Spiel, wenn die Kühlleistung nachlässt. Das liegt auch daran, dass die Hersteller Wartungsarbeiten an Klimaanlagen im Rahmen der Inspektion meist als Option und nicht als Pflicht anbieten. So ist es nicht verwunderlich, dass sogar recht junge Gebrauchtwagen einen Servicestau in Sachen Klimawartung haben. Aufklärung im direkten Kontakt mit dem Kunden ist beim Thema Klima wichtig, um langfristige Schäden an der Anlage und Unmut der Besitzer zu vermeiden.

Das sagen Hersteller

Ford schreibt eine Wartung der Klimaanlage im Zyklus von drei Jahren, oder aber 60.000 Kilometern, vor. Allerdings weist der Serviceplan keinen Termin für die Neubefüllung oder eine Reinigung auf. Zudem handelt es sich bei Arbeiten an der Klimaanlage um Zusatzoptionen, die der Kunde zum Beispiel bei einer Inspektion bestellen muss.

Die Klimaanlage gehört zum Gesamtfahrzeug, daher gilt bei VW Folgendes: Im Wartungsprotokoll gibt es das Feld "Elektrik", dort wird als fünfter Wartungspunkt standardmäßig aufgeführt: "Staub-Pollenfilter/Geruchs- + Schadstofffilter ersetzen". In diesem Bereich gibt es ggf. Indikatoren für Probleme wie etwa Schimmel/Zusetzung. Außerdem gibt es im Prüfungsbereich "Fahrzeug von unten" den Wartungspunkt "Sichtprüfung auf Undichtigkeiten und Beschädigungen im Motorraum". Zudem wird bei einer abschließenden Probefahrt die Funktion überprüft.

Opel schreibt keine Wartung für Klimaanlagen vor. Ein jährlicher Check mit Sichtprüfung wird empfohlen. Zudem wird im Rahmen der Inspektion die Befüllung des Kältemittels überprüft und dieses bei Bedarf aufgefüllt. An sich ist die Befüllung aber eine "Lebensfüllung". Handlungsbedarf besteht erst, wenn die Leistung der Klimaanlage nachlässt oder der Innenraum zu müffeln beginnt.

Fazit

Bei keinem der Hersteller, die wir stichprobenartig befragt haben, ist eine Desinfektion oder Neubefüllung der Klimaanlage Teil des Inspektionsplanes, lediglich die Filter und eine optische Überprüfung sind teilweise in den Service-Paketen enthalten. Kunden haben lediglich die Option Dienstleistungen dazuzubuchen. Allerdings werden sie dies - verständlicherweise - nur nach guter Aufklärung tun ( siehe Beispieldialog links).

Kommentar vom ACE Autoclub Europa

Einige Bauteile der Klimaanlage können durch Kondenswasser zu einem Nährboden für Bakterien werden. Eine derart mit Bakterien infizierte Klimaanlage macht sich meist durch einen muffigen Geruch bemerkbar und sollte dann schnellstmöglich desinfiziert werden.Wir empfehlen, alle Innenraumfilter einmal im Jahr oder alle 15.000 Kilometer zu prüfen - und gegebenenfalls zu ersetzen. Ein guter Zeitpunkt dafür ist Ostern. Dabei geht es nicht nur um den Geruch - Aktivkohlefilter können zusätzlich Gase wie Ozon, Stickoxide oder Kohlenwasserstoffe filtern. Irgendwann setzen sich diese aber zu. Bei modernen Fahrzeugen steht diese Position auch auf dem Inspektionsplan - da besteht in der Regel kein Handlungsbedarf vor der Inspektion - höchstens es stinkt. Bei einfachen Anlagen sollte der Temperaturregler nicht über längere Zeiten am Anschlag des "blauen" Bereichs genutzt werden, da die ausströmende Luft zu einer Erkältung führen kann. Die Kühlluft sollte auch nie direkt auf den Körper gerichtet sein.Fast alle Werkstätten bieten einen sogenannten Klimacheck an. Bei regelmäßig gewarteten Fahrzeugen ist er in der Regel nicht nötig, wenn die Luft aus den Luftschlitzen müffelt, sollten Autofahrer über einen entsprechenden Service nachdenken.Jedem Autofahrer empfehlen wir, die Klimaanlage an heißen Tagen fünf bis zehn Minuten vor Fahrtende abzuschalten. Dann kann das entstandene Kondenswasser abtrocknen. Dies hilft, einem Bakterienbefall vorzubeugen.Constantin Hack, Pressesprecher ACE Europa

Kunden einbeziehen

Franziska Lehmann besitzt ihr Mercedes Sport Coupé seit zwei Jahren. Den Wagen hat sie von ihrer Oma bekommen, die Inspektion wurde immer in einer Fachwerkstatt jährlich erledigt. Ob die Klimaanlage gereinigt oder befüllt wurde, weiß die Besitzerin trotz lebenslang gepflegtem Service-Plan nicht. Grund dafür ist mangelnde Kommunikation der Werkstatt.

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