BMW hat innerhalb von Zellen im Hochvoltspeicher einiger PHEV-Modellen Effekte festgestellt. Aufgrund von möglicherweise eingebrachten Fremdkörpern oder Partikeln im Produktionsprozess können bei einem vollgeladenen Hochvoltspeicher eine Funktionsstörung auslösen. In seltenen Fällen könne es zu einem Kurzschluss innerhalb von Zellen im Speicher kommen. Dieser Kurzschluss könnte im ungünstigsten Fall einen Brand auslösen.
Im Umkehrschluss muss nicht jeder Kurzschluss innerhalb des Hochvoltspeichers zu einem Brand führen. Dies ist nur eine mögliche und sehr seltene Folge, erklärte eine BMW-Sprecherin gegenüber asp-Online.
Der Rückruf betrifft einige PHEV-Modelle von BMW, BMWi sowie Mini des Produktionszeitraumes 20.01. bis 18.09.2020. Im Detail geht es um folgende Modellreihen:
- Mini Countryman,
- BMW X3,
- BMW X5,
- BMW 7er und 7er lang,
- BMW 3er und 3er Touring,
- BMW 5er und 5er Touring,
- BMW X2,
- BMW 2er Active Tourer,
- BMW X1 sowie
- BMW i8 Coupé und i8 Roadster.
Weltweit sind von der Aktion 26.700 Fahrzeuge betroffen. Nach aktuellem Stand sind davon bereits rund ein Drittel der Fahrzeuge in Kundenhand. In Deutschland trifft es ca. 5.300 Einheiten, wo sich ebenfalls bereits rund ein Drittel in Kundenhand befindet. Demnach sind hierzulande etwa 1.800 Fahrzeuge Bestandteil des Rückrufs.
Darüber hinaus hat BMW am 24.09.2020 eine Ausliefersperre der betroffenen Fahrzeuge veranlasst. Der Rückruf für Fahrzeuge in Kundenhand wurde bereits gestartet und beinhaltet zunächst die umgehende Information der betroffenen Kunden, das Fahrzeug nicht mehr elektrisch zu laden (Stop Charging). An Maßnahmen zur Behebung des Problems wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet, so die Sprecherin weiter.
Derzeit kann noch keine verbindliche Aussage über die Reparaturdauer gemacht werden. Die internen Codes lauten bei Mini 006 1650 500, bei BMW 006 1670 500 und bei BMWi 006 1660 500.
Was den Nachweis einer durchgeführten Reparatur angeht, so ist BMW laut eigener Aussage dazu verpflichtet, alle Serviceinformationen zur Verfügung zu stellen, die über ein Online Service System seitens der Werkstätte bezogen werden können. Hier werden alle offenen Rückrufe angezeigt, mit dem Verweis, den Kunden zu informieren, für die Reparatur der Rückrufumfänge eine Vertragswerkstatt aufzusuchen. Über erfolgte Maßnahmen erhält der Kunde eine Auftragsbestätigung. (tm)