TÜV SÜD wurde vor 150 Jahren gegründet - warum eigentlich?
Am 28. Januar 1865 explodierte ein Dampfkessel in der Mannheimer Aktienbrauerei. Ein Toter und vier Verletzte erschütterten die Stadt. Die Ursachen waren Wassermangel, zu hoher Druck und mangelhafte Wartung. Das Unglück veranlasste die ortsansässigen Dampfkesselbetreiber, eine Organisation ins Leben zu rufen, die für mehr Sicherheit an den technischen Anlagen sorgen sollte: 1866 gründeten sie die "Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung von Dampfkesseln mit dem Sitze in Mannheim", Vorläufer des heutigen TÜV SÜD. Die Idee einer unabhängigen und neutralen Prüforganisation hat sich weltweit durchgesetzt.
Wann kam die Automobilsparte dazu?
Erste Kraftfahrzeugprüfungen fanden 1906 in Mannheim statt. Ein weiterer Meilenstein in der TÜV-Geschichte: Am 15. Oktober 1910 gründete der Stuttgarter Dampfkessel-Revisionsverein eine Abteilung zur Prüfung von Fahrzeugen und deren Führern. Das war die Geburtsstunde der regelmäßigen Fahrzeugprüfung in Württemberg. Dem erweiterten Prüfspektrum wurde später mit der offiziellen Umbenennung in Technischer Überwachungs-Verein (TÜV) Rechnung getragen.
Die Welt ändert sich rasant. Und TÜV SÜD?
Heute prüfen, testen und zertifizieren die TÜV SÜD-Experten nicht nur Kraftfahrzeuge, Industrieanlagen und Aufzüge, sondern beraten auch Menschen und Organisationen. Dies bedeutet, stetig auf neue Entwicklungen, neue Trends, aber auch auf neue Gefahren, neue Sicherheitsbedürfnisse und neue wirtschaftliche Herausforderungen zu reagieren. TÜV SÜD entwickelt neue Produkte und Dienstleistungen mit dem Ziel, "Mehr Sicherheit. Mehr Wert" für seine Kunden zu schaffen. Heute stehen immer häufiger Themen wie Prozesssicherheit, Lebensmittel, Datenschutz und Datensicherheit sowie komplexe IT-Infrastrukturen im Mittelpunkt.
- Ausgabe 12/2015 Seite 46 (241.6 KB, PDF)