Biker schrauben besonders gerne – nicht immer aus reiner Tuningbegeisterung. "Oft werden Lenker oder Auspuff beschädigt, wenn die Maschine einmal umfällt. Ersatz in den verschiedensten Varianten gibt es im Zubehörhandel – meistens wesentlich günstiger als Originalteile", sagt Lars Krause vom TÜV Süd Service-Center München. Doch die Tuning-Tücken liegen im Detail und die sind oft sicherheitsrelevant. Hier sollte dann die Fachwerkstatt ins Spiel kommen. Der TÜV Süd liefert Argumentationshilfen gegenüber Endkunden.
"Viele Veränderungen lösen eine Kettenreaktion aus", so Krause. Beispielsweise könne ein neuer Lenker dazu führen, dass sich der Fahrer bei starkem Einschlag die Finger einklemmt oder Bremsschläuche beschädigt werden. "Für viele Um- und Anbauten ist eine Anbauabnahme erforderlich", warnt Krause.
Bei den Pneus sei besondere Achtsamkeit gefordert. "Bei Reifen und Rädern spielen derart viele Faktoren eine Rolle – Abrollumfang, Traglast, Reifenaufbau, Geschwindigkeitsindex und Bauart –, dass ein Umbau ohne Beratung grundsätzlich nicht empfehlenswert ist", so Krause. Die Herstellerangaben und die Eintragungen in den Papieren sollten unbedingt befolgt werden. Sollen es ganz andere Modelle sein: Experten konsultieren. "Gerade für ältere Modelle sind die empfohlenen Reifen oft nicht mehr erhältlich. Wir können in den meisten Fällen Alternativen vorschlagen", so Krause.
Bremsanlage ist für Nicht-Profis tabu
Stahlflex-Bremsschläuche gibt es für beinahe jedes Motorrad zum Nachrüsten. Der Vorteil: Die Metallleitungen schützen besser vor Beschädigungen. Das Material ermüdet nicht so schnell und ist wesentlich langlebiger. Für viele sieht die Stahlleitung zudem besser aus. Wichtig dabei sind laut Krause auf jeden Fall eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder ein Teilegutachten und natürlich die fachgerechte Verlegung. "Veränderungen an sicherheitsrelevanten Bauteilen wie der Bremsanlage soll man ohnehin nur in der Fachwerkstatt durchführen lassen."
Klang und Tempo gehören für die meisten Biker zusammen. Sound-Management sorgt fürs richtige Geräusch – von grummelnd bis kreischend. Zwar unterliegen alternative Schalldämpfer den gleichen Lärmschutzvorschriften wie die Originale. Die Obergrenzen werden aber voll ausgenutzt. Wer die schalldämpfenden Einsätze im Straßenverkehr draußen lässt, fährt ohne Betriebserlaubnis und riskiert den Versicherungsschutz, warnt Krause. Die Einsätze dürfen demnach nur auf der Rennstrecke raus. Auf der Heimfahrt müsse der Schallschutz wieder fachgerecht montiert sein. (asp)
TÜV Süd: Bike-Tuning nur beim Fachmann

Tuning-Tücken liegen bei Motorrädern im Detail und die sind oft sicherheitsrelevant. Hier sollte die Fachwerkstatt ins Spiel kommen. Der TÜV Süd liefert Argumentationshilfen gegenüber Endkunden.