Leistungs- und Qualitätsangaben auf Starterbatterien stimmen nicht immer mit den auf den Produkten aufgedruckten Werten überein. Zu diesem Ergebnis kommt der ADAC, nachdem er zum zweiten Mal nach 2007 Produkte von sechs Batterieherstellern getestet hat. Sieger wurde die Batterie Moll M3 plus K2, die als einzige die Note "gut" erhielt. Zwei Batterien – Exide Premium EA 722 und Banner Power Bull – fielen wegen schlechter Werte beim Kaltstartverhalten schon zu Beginn des Tests durch. Geprüft wurde laut ADAC neben der Startleistung der Batterien u.a. auch Wasserverbrauch, Tiefentladung, Zyklenfestigkeit und Korrosion. Über die im Vergleich zu 2007 größtenteils schlechteren Testergebnisse spekulierte der ADAC in seiner Mitteilung: "Nachdem der Bedarf der Automobilindustrie an Start-Stopp-Batterien gestiegen ist, ist es möglich, dass die Batteriehersteller ihre Hauptfertigungslinien auf diese Batterietypen konzentrieren und das bisherige Ersatzteilgeschäft vernachlässigen." Einer der beiden durchgefallenen Batteriehersteller, Banner aus Österreich, verteidigte sich in einer fast zeitgleich mit den Testergebnissen erschienen Pressemitteilung. Von Banner seien sechs Batterien der Type P7405 aus der Produktion März und April 2010 getestet worden. Die Abweichung bei der Kaltstartspannung habe rund zwei Prozent betragen, was im Praxisbetrieb keine Auswirkung auf Einsatzfähigkeit und Lebensdauer habe. Daher habe man die bemängelten Batterien auch nicht vom Markt genommen. "Wir liegen mit den effektiv gesteten Leistungswerten im Durchschnitt bzw. teilweise sogar leicht über dem Mitwettbewerb", sagte Günther Lemmerer, Marketingmanager und Pressesprecher von Banner gegenüber asp-Online. Neue "Generation 2011" noch nicht getestet Es sei nicht zulässig, von getesteten Batterien einer einzigen Type, Rückschlüsse auf die Gesamtheit von über 200 unterschiedlichen Batterietypen anzustellen. Allerdings räumte Lemmerer ein, dass es sich bei dem getesteten Produkt um einen gängigen Typ im Sortiment handele und nicht um einen Exoten. Die getestete Batteriegeneration werde aber seit Anfang November nicht mehr produziert. Die neue "Generation 2011" sei am Frontetikett der Batterie erkennbar. ADAC-Testleiter Helmut Schmaler erklärte, man habe die neue Batterie noch nicht überprüft, man gehe aber davon aus, dass diese nun "in Ordnung" sei. Dem von Schmaler genannten möglichen Grund für das insgesamt nicht zufriedenstellende Testergebnis widersprach Lemmerer. Zwar gebe es derzeit "einen massiven Trend in der Erstausrüstung hin zu AGM-Batterien für Start-Stopp Anwendungen" und Banner beliefere u.a. BMW, VW und Volvo mit solchen Produkten, doch liege das deutlich größere Produktionsvolumen noch bei der klassischen Calcium-(Nachrüst-)Batterie. Auch der ADAC-Vermutung, geringerer Bleieinsatz durch gestiegene Rohstoffpreise hätte die Leistungsfähigkeit der Batterien negativ beeinflusst, trat er entgegen: Moderne und kontinuierliche Produktionsmethoden hätten auch zu einem geringeren Bleieinsatz geführt. "Im Falle von Banner haben jedoch technologische Veränderungen im Produktionsprozess zur geringfügigen Leistungsabweichung geführt", so Lemmerer. (ng)
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