Audi-Chef Markus Duesmann hat sich in der aktuellen Krise offen für Maßnahmen wie autofreie Tage und Tempolimits gezeigt. "Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren", sagte er der 'Süddeutschen Zeitung' (Mittwoch). Auch ein Tempolimit könne ein hilfreiches Symbol sein. "Wir müssen umdenken, uns klar werden, dass sich unser Leben ändert." Geld "als einziger Regler" reiche für die aktuelle außergewöhnliche Situation nicht aus.
Sollte es autofreie Tage geben, würde Duesmann sie auch privat nutzen, sagte er: "Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren."
Der Verband der Automobilindustrie (VDA), dem Audi angehört, ist anderer Meinung: "Fahrverbote als Reaktion auf steigende Energiepreise wie in den 70er Jahren lehnen wir ab", sagte seine Präsidentin Hildegard Müller. Die Menschen wüssten selbst, wie man klug spare. "Das Fahrverhalten hat sich in den letzten Monaten bereits entsprechend entwickelt." Zudem solle weiter an einer situationsangepassten Geschwindigkeitsregulierung gearbeitet werden. Es gelte "Eigenverantwortung zu fördern statt mit Verboten und Belehrungen abzuschrecken".
H. Wedemann
R. Luft.