Der lästige winterliche Frühsport beim Freikratzen vereister Scheiben könnte für viele Autofahrer bald vorbei sein. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) in Braunschweig haben eine eisfreie Autoscheibe entwickelt. Auch bei minus 18 Grad versprechen die Forscher am nächsten Morgen eine unvereiste Scheibe. Dafür wird eine hauchdünne transparente Schicht aus Indiumzinnoxid auf das Glas gebracht. "Diese leitfähige Schicht schützt die Scheibe vor dem Auskühlen, so dass kein Wasser mehr auf der Außenseite kondensieren oder gefrieren kann", erläutert Experte Bernd Szyszka. Der Schnee soll vom Scheibenwischer weggewischt werden, darunter gefriere nichts. Bisher übliche Heizdrähte etwa in Rückscheiben oder eine minutenlange und energiefressende Belüftung sollen überflüssig werden. "Wir haben in Zusammenarbeit mit einem großen Auto- und einem Glashersteller zehn Jahre an der eisfreien Autoscheibe gearbeitet und sie intensiv getestet", berichtet Szyszka. Nun sei sie marktreif. Man könne auch ältere Fahrzeuge nachrüsten. Problematisch sei allerdings, dass die neue Beschichtung den Funkverkehr ins Auto einschränke.
Forschung: Institut entwickelt eisfreie Scheibe
Kein Scheibenkratzen mehr bei Schnee und Eis: Forscher des Fraunhofer-Instituts in Braunschweig versprechen Autofahrern dank besonders beschichteter Scheiben Erleichterungen nicht nur im Winter.
L.