Der bayerische Autozulieferer Grammer kann im Abwehrkampf gegen die Investorenfamilie Hastor neue Hoffnung schöpfen. Das Landgericht Nürnberg-Fürth verbietet es dem chinesischen Grammer-Partner Jifeng vorerst nicht mehr, eine Wandelanleihe in Aktien umzuwandeln und damit die Grammer-Führung zu stützen.
Die umstrittene Investorenfamilie Hastor hält 20 bis 30 Prozent der Grammer-Aktien, will den Vorstandschef ablösen und die Kontrolle im Aufsichtsrat übernehmen. Große Kunden des Autozulieferers sehen dies jedoch ebenso skeptisch wie Industrieverbände und die Wirtschaftsministerien in München und Berlin. Die Arbeitnehmervertreter IG Metall und der Betriebsrat fürchten zudem den Verlust von Arbeitsplätzen. Mit Jifeng steigen die Chancen von Grammer, die Übernahme durch die Hastors auf der Hauptversammlung am 24. Mai zu verhindern.
Das Landgericht hatte es Jifeng im März auf Antrag der Hastor-Firmengruppe Prevent zunächst untersagt, eine Anleihe in neun Prozent der Grammer-Aktien umzuwandeln. Am Dienstag hob das Gericht dieses Verbot vorläufig auf. Noch vor der Hauptversammlung will das Gericht aber am 16. Mai mündlich verhandeln, um eine endgültige Entscheidung zu fällen.