Zufriedene Gesichter auf der diesjährigen Jahresmitgliederversammlung des Gesamtverband Autoteile-Handel e. V. (GVA) am Dienstag: 76,6 Prozent der Unternehmen aus Kfz-Teilehandel und Kfz-Teileindustrie konnten laut einer GVA-Mitgliederbefragung steigende Umsätze verbuchen. Demnach vermeldete jeder dritte Betrieb deutliche Zuwächse über fünf Prozent. 81,1 Prozent der GVA-Industriemitglieder konstatierten ein Umsatzplus, bei den GVA-Handelsmitgliedern waren es 72 Prozent. 13 Prozent der Befragten Unternehmen berichteten von gleichbleibenden Umsätzen.
Erfreulich auch die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr: So rechnen 72 Prozent der Kfz-Teilehändler sowie 86,4 Prozent der Kfz-Teilehersteller mit Zuwächsen (gesamt: 78,7 Prozent). "Die Geschäfte verlaufen ordentlich aber der wirkliche Schwung fehlt in diesem Jahr im Kfz-Ersatzteilmarkt. Bislang lagen wir nach dem September unter dem Strich rund 2,2 Prozent über dem Vorjahr und sind guter Dinge, dass der Trend hält. Statistisch zugutekommt den Unternehmen in 2016, dass das Jahr vergleichsweise viele Arbeitstage hat", erklärte GVA-Präsident Hartmut Röhl.
Das Kfz-Gewerbe rechnet mit einem positiven vierten Quartal 2016. 40 Prozent der Servicebetriebe erwartet eine bessere und 56,6 Prozent eine saisonübliche Pkw-Werksstattauslastung gegenüber dem bereits erfreulich verlaufenen dritten Quartal. Langfristige Prognosen seien aber aus aktuellem Anlass schwierig, sagte Röhl. "Auf internationaler Ebene gibt es neben verschiedenen Krisenherden der Welt auch Entwicklungen, die langfristige Auswirkungen auf die Wirtschaft insgesamt haben. So wird etwa spannend zu sehen sein, wie die neue US-Administration agiert und welche Schwerpunkte nach den US-Präsidentschaftswahlen gesetzt werden. Europa wird bezüglich des Freihandelsabkommens TTIP Handlungsfähigkeit beweisen müssen. Hier geht es um wesentliche weltwirtschaftliche Weichenstellungen für die kommenden Jahrzehnte und dabei vor allem um die Frage, ob Europa seine ökonomische Stellung in der Welt halten kann."
Wichtige Aspekte würden aber momentan außer Acht gelassen, wie zum Beispiel die Frage, wer künftig die Standards bezüglich Technologie, Umwelt oder Sicherheit in der Welt sitzt. Auch müssten bestehende Handelshemmnisse dringend überprüft werden. "Wenn Europa das nicht schafft, könnten und die weiterhin aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsmächte bald Abhängen", mahnte Röhl. (asp)
