Seit etwa einem Jahr verkaufte im Stadtgebiet Nürnberg ein 35-Jähriger aus Fürth mehr als zwei Dutzend Gebrauchtwagen mit manipulierten Kilometerständen und verheimlichten Unfallschäden. Nun ist er aufgeflogen. Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilte, beläuft sich der Schaden auf mehrere zehntausend Euro. Der Mann habe die Gebrauchtwagen, optisch wieder hergestellt und mit erheblich niedrigerem Kilometerstand versehen, auf einer Internetplattform angeboten. Den Stein ins Rollen brachte laut Polizeibericht ein Opfer dieser Verkaufsmasche. Der 46-Jährige aus Baden-Württemberg hatte Ende August im Internet einen Audi entdeckt. Der Wagen wurde unfallfrei und mit geringer Laufleistung zu einem vergleichsweise günstigen Preis angeboten. Die Verkaufsabwicklung erfolgte auf dem Parkstreifen eines Wohngebietes im Nürnberger Süden. Kurz danach stellte die heimische Werkstatt des Kunden einen Motorschaden und mehrere Unfallschäden fest. Bei eigenen Recherchen im Internet stieß der Betrogene auf ein gleichartiges Angebot und verständigte die Polizei. Bei einem erneuten Treffen wurde das Fachkommissariat der Nürnberger Kripo eingeschaltet. Mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften der mittelfränkischen Polizei konnten der Tatverdächtige des vorangegangenen Verkaufs und sein Komplize (41) festgenommen werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg wurde ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss erwirkt. Bei Wohnungsdurchsuchungen stellten die Ermittler zahlreiche Beweismittel, darunter Blankovordrucke von Kundendienstscheckheften und Geräte zur Manipulation von Tachometern sicher. Verteilt auf das Stadtgebiet Nürnberg fanden sich noch mehr als ein Dutzend Fahrzeuge, die größtenteils manipuliert zum Verkauf bereitstanden. Die beiden Tatverdächtigen werden wegen Betruges, Urkundenfälschung und Fälschung technischer Aufzeichnungen zur Anzeige gebracht. (asp)
Kripo Nürnberg: Betrügerischer Autohandel aufgeflogen
Besser doch zum Fachhändler – ein 35-Jähriger hat seit etwa einem Jahr manipulierte GW im Nürnberger Stadtgebiet angeboten. Die Verkaufsabwicklung erfolgte grundsätzlich am Straßenrand.