Auch die letzten Tage können wir durchaus als sehr ereignisreich umschreiben. Von Samsun kommend führte uns unserer Reise von Trabzon aus zum Berg Ararat und bis nach Kars. Eigentlich sollte es ja über einen auf 2.230 m gelegenen Bergpass nach Bayburt gehen, wo wir unser Nachtlager aufschlagen wollten. Es war nach 8 Uhr abends als wir auf ca. 1.800 m Höhe von einem Einheimischen erfahren haben, dass aufgrund der schlechten Witterung der Pass geschlossen war und wir die letzten 150 km umsonst gefahren waren, hieß es zurück nach Trabzon, um einen anderen Weg zu fahren. Einen Pass haben wir dann doch noch mitgenommen, wobei auf dem Weg mitten in der Nacht ein Fels auf der Straße lag. Der hat uns zwei Reifen gekostet.
Nach einer durchwachsenen Nacht auf dem Autositz weiter Richtung Berg Ararat. Die Tagesaufgabe war heute ein Foto von uns vor dem heiligen Berg zu machen. Bei schönem Wetter kein Problem. Das Wetter heute war aber eher durchwachsen, zeitweise fühlten wir uns an die Sintflut erinnert. Vom Ararat aus lief es dann ohne besondere Vorkommnisse ganz rund bis nach Kars.
Wir haben dort den erst besten Passanten angesprochen und um Rat zwecks Unterkunft gefragt. Das Ergebnis: Ali hat uns ein gutes und vor allem günstiges Hotel besorgt und uns direkt zu sich nach Hause zum Kaffee eingeladen. Er ist eigentlich Araber, aber in der Türkei in Iskender geboren und arbeitet als Lehrer in Kars – sehr gastfreundlich. Er hat uns unendlich viel über die Türkei, die Sitten und Bräuche aber auch über die Landschaft erzählen können. Ali, vielen Dank für Deine Gastfreundschaft und die Deiner Familie. Solltet Ihr jemals nach Deutschland kommen, werden wir Euch genauso herzlich bei uns aufnehmen.
Arche als rosa Torpedo
Nach einer durchaus gemütlichen Nacht und einem ordentlichen Frühstück ging es weiter nach Karahan zum Fluss Arpacay, wo wir unsere Arche (die zum Schluss eher einem rosa Torpedo glich, aber alle Maße erfüllte) zu Wasser ließen. Die Bewertung durch das OK war eher abenteuerlich, wir haben 8/10 Punkten bekommen. Punktabzug gab es, weil unsere Arche nicht aus Holz war – wenn wir das gewußt hätten. Na ja, es geht ja nur um ein Kamel. Also weiter Richtung georgische Grenze. Unser Schlafplatz war an diesem Abend eine Wiese an einem Bach mitten in wunderschönem Grün gelegen. Am Morgen wurden wir von Kühen begrüßt, die direkt an unseren Zelten vorbeitrabten. Georgien ist mal wirklich großartig. Genauso habe ich mir Rallye-Romantik vorgestellt.
Unser Weg führt weiter nach Tiflis, das auch das Paris des Kaukasus genannt wird. Tiflis ist wirklich eine wunderschöne Stadt, auf jeden Fall einen Besuch wert. Der Verkehr kann es auf jeden Fall auch mit Paris aufnehmen. Dank der Hilfe eines Einheimischen fanden wir nach ausgiebigem Sightseeing den Weg Richtung Baku, wo sich die aserbaidschanische Grenze als echtes Abenteuer entpuppen sollte.
Schlussspurt: Besondere Zielankunft
Letzter Eintrag ins Reisetagebuch. Die tapferen Orient-Reisenden sind tatsächlich als Erstes in Baku angekommen. Ob das Team "Sternenflotte" die Allgäu-Orient Rallye damit gewonnen hat, steht aber noch in den Sternen.