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US-Kongress: Harsche Kritik am Toyota-Chef

25.02.2010 11:28 Uhr
US-Kongress: Harsche Kritik am Toyota-Chef
Akio Toyoda hat derzeit nicht viel zu lachen.
© Foto: Toyota

"Toyota hat vor den Kunden versagt", zu diesem Schluss kommt einer der Parlamentarier bei der Anhörung von Akio Toyoda. Aber auch die Verkehrssicherheitsbehörde bekam ihr Fett weg. Einer Umfrage zufolge erleiden alle asiatischen Hersteller durch den Toyota-Rückruf einen Imageschaden.

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Toyota steht wegen seiner Pannenserie in den USA am Pranger. Der extra aus Japan angereiste Konzernchef Akio Toyoda musste sich am Mittwoch harsche Kritik von Mitgliedern des US-Kongresses gefallen lassen. "Toyota hat Beschwerden ignoriert oder kleingeredet", sagte der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Edolphus Towns. Der weltgrößte Autobauer sei eher auf den eigenen Profit aus gewesen als auf die Sicherheit seiner Kunden. "Toyota hat vor den Kunden versagt", sagte Towns zum Auftakt der insgesamt siebenstündigen Anhörung. Der Autobauer habe die Schuld für die Defekte zuerst auf Fußmatten geschoben. "Sogar bei Autos, die gar keine Fußmatten hatten." Dann hätten sie sie auf klemmende Pedale geschoben. "Ich bleibe skeptisch, dass dies die einzigen Ursachen sind." Bei Unfällen durch ungewolltes Beschleunigen sollen in den vergangenen Jahren 34 Menschen gestorben sein. Der öffentlichkeitsscheue Toyota-Chef räumte eigene Fehler ein. "Ich fürchte, das Tempo, in dem wir gewachsen sind, könnte zu schnell gewesen sein", sagte er. Das Management habe verlernt, auf die Kunden zu hören, es habe die Ausbildung seiner Leute vernachlässigt und die Entwicklung des Unternehmens aus den Augen verloren.Er wies aber die Überlegungen zurück, dass es Fehlfunktionen beim elektronischen Gaspedal gebe. Toyoda entschuldigte sich für das Geschehene. Jeder Tote und jeder Verletzte tue ihm leid. "Mein Mitgefühl gehört ihnen vom Grunde meines Herzens." Die Sicherheit der Kunden habe oberste Priorität. Das Unternehmen steht in den USA vor allem wegen einer an die Öffentlichkeit gelangten Präsentation in der Kritik, in der sich der Autobauer damit rühmt, vor drei Jahren durch gute Lobby-Arbeit einen massiven Rückruf verhindert zu haben (wir berichteten). "Das ist eines der beschämendsten Dokumente, das ich jemals gesehen habe", sagte der Abgeordnete John Mica. Kritik auch an Behörde Die von Verkehrsminister Ray LaHood beaufsichtigte US-Behörde für Verkehrssicherheit NHTSA musste sich allerdings ebenfalls scharfe Kritik gefallen lassen. Towns warf ihr vor, tatenlos zugesehen zu haben, obgleich sich die Beschwerden von Fahrern gehäuft hätten. "Wir nehmen alle ernst", wehrte LaHood ab und verwies auf die hohe Zahl an Eingaben von Verbrauchern. Der Vermutung, dass die Toyota-Probleme auf die Elektronik zurückgehen, werde nachgegangen. (dpa) Die Videos der Aussagen von Akio Toyoda und Verkehrsminister Ray LaHood vor dem Untersuchungsausschuss können unten in der Box unter "Mehr im Netz" abgerufen werden.

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