Die Abgasuntersuchung (AU) dürfe auch in Zukunft nicht den Selbstüberwachungssystemen in den Fahrzeugen überlassen bleiben, forderte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski auf der 43. Bundestagung des Kraftfahrzeuggewerbes am Montag in Köln. Der Skandal um manipulierte Emissionswerte habe das Vertrauen in die reine Prüfung der Software und das Auslesen der Kennfelder an der OBD-Steckdose (On-Board-Diagnose) nachhaltig erschüttert. Daher fordere das Kfz-Gewerbe die verpflichtende periodische Prüfung auch zukünftiger Fahrzeuggenerationen mit echter Abgasmessung am Auspuff-Endrohr nach den heutigen Messverfahren über das Jahr 2019 hinaus. Bis dahin ist das aktuell gültige zweistufige AU-Prüfverfahren - Funktionsprüfung des On-Board-Diagnosesystems (OBD) und gegebenenfalls Abgasmessung am Endrohr - festgeschrieben.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagte seine Unterstützung dabei zu, künftig bei der AU mehr am Endrohr messen zu lassen. Dass eine verpflichtende Endrohrmessung sinnvoll ist, zeigen die Ergebnisse des ZDK-Abschlussberichts zur AU-Mängelstatistik 2014. Über sechs Prozent der untersuchten Pkw, Nutzfahrzeuge und Krafträder hatten die Abgasuntersuchung (AU) nicht bestanden. Insgesamt führten die anerkannten AU-Betriebe 12,4 Millionen Abgasuntersuchungen an Pkw, Nutzfahrzeugen und Krafträdern durch. Dabei wurden 1,125 Millionen abgasrelevante Mängel an 781.650 beanstandeten Fahrzeugen festgestellt. Von den statistisch erfassten Mängelfahrzeugen konnten 539.741 Pkw, Nutzfahrzeuge und Krafträder mit einer Wartung, Inspektion oder Reparatur wieder instand gesetzt werden und so das zulässige Emissionsniveau erreichen. (dpa/asp)