Mit der Entscheidung, ins "Haifischbecken" des Berliner Politikbetriebs einzutauchen, hat der ZDK ein klares Zeichen gesetzt: Der Verband will auf Bundesebene nicht nur sichtbarer werden, sondern politische Entscheidungen aktiv mitgestalten. Der neue Standort in der Hauptstadt ermöglicht nicht nur kürzere Wege, sondern auch engere Zusammenarbeit mit namhaften Akteuren.
Präzise Kommunikation als Schlüssel
Auch der geladene WELT-Redakteur Daniel Zwick schwimmt seit einigen Jahren in diesem Haifischbecken. Zwick lobte die Arbeit des ZDK als wichtiges Gegengewicht zur Sichtweise der Hersteller und als Orientierungshilfe für Verbraucher. Er hob hervor, dass Journalisten gezielte Informationen benötigen: "Man muss ihnen das richtige Thema geben, zur richtigen Zeit." Eine Umfrage unter Händlern lieferte das Zahlen-Fundament für einen Artikel Zwicks, der große Wellen schlug. Es geht also.
Gleichzeitig wurde jedoch betont, dass klassische Medien wie Tageszeitungen an Relevanz verlieren. Lokale Radiosender und Social Media gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der ZDK hat diese Entwicklung erkannt: Allein über Social-Media-Kanäle konnten 2024 rund sechs Millionen Menschen erreicht werden – ein starkes Signal, das den Kurs bestätigt.
PR-Erfolge und neue Kampagnen
Ein zentraler Punkt der Sitzung war auch die PR-Bilanz zur Elektromobilität. Diese erfordert mehr als Technik – sie braucht gezielte Kommunikation, die Kunden erreicht und deren Bedürfnisse adressiert.
Dabei hat der ZDK mit der Kampagne "Elektrisch ist Einfach" einen Nerv getroffen. Kern der Initiative waren 28 Videos rund um Elektromobilität, die auf humorvolle Weise Verbrauchern Ängste nehmen und Vorurteile abbauen sollten. Die Kampagne stieß auf breite Resonanz. In 2025 wird sie neu ausgerichtet. Influencerin Kim, die mit ihrer authentischen Art gut bei der Zielgruppe ankommt, ist als "rasende Reporterin" für den ZDK unterwegs. Dabei führt sie auch Interviews mit Experten, gibt Einblicke in die Arbeit des ZDK und berichtet über Veranstaltungen.
Fachkräftemangel: Zielgruppen neu erschließen
Ein weiteres großes Thema der Sitzung war die Fachkräftestrategie. Mit der Kampagne "#she" hat der ZDK erfolgreich erste Schritte unternommen, um gezielt Frauen für die Branche zu gewinnen. Angesichts eines niedrigen Anteils an weiblichen Auszubildenden scheint hier noch erhebliches Potenzial zu schlummern. Besonders das positive Feedback des Women’s Leader Board zeigt, dass diese Richtung vielversprechend ist, erklärte ZDK-Referentin Claudia Kefferpütz in ihrem Vortrag.
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Gleichzeitig wurde über weitere Initiativen diskutiert, darunter der verstärkte Fokus auf Migranten als potenzielle Fachkräfte. Integration – auch durch das Überwinden sprachlicher Barrieren – ist hier ein zentrales Anliegen. Um Sprachbarrieren zu überwinden, wurde der Kfz-Translator entwickelt. Anja Pleus, CEO der Topmotive-Gruppe, gab wichtige Impulse, wie man diese Zielgruppe besser ansprechen kann.
Ausblick
Mit der stark steigenden CO2-Besteuerung ist bereits das nächste große Thema gefunden, das der Verband in den kommenden Monaten groß machen will. Hierbei geht es darum, die Konsequenzen für Verbraucher und Unternehmen transparent darzustellen und gleichzeitig tragfähige Lösungen von der Politik einzufordern. Die Rechnung ist einfach: Gelingt der Hochlauf der Elektromobilität nicht, ist der Mechanismus bereits in so Brüssel angelegt, dass die CO2-Preise auf Kraftstoffe gigantisch ansteigen, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. ZDK-Politik-Chef Jürgen Hasler warnt: Die Spritpreise könnten dann um 70 bis 80 Cent pro Liter steigen. Mobilität würde zur neuen sozialen Frage.
Die Sitzung machte eines deutlich: Der ZDK hat die Weichen für eine effektive und zukunftsgerichtete Kommunikation gestellt. Mit zielgerichteten Kampagnen, einem Fokus auf die Elektromobilität und neuen Ansätzen zur Fachkräftegewinnung zeigt sich der Verband gut aufgestellt. Der Appell an die Branche lautet: Zusammenarbeit, Transparenz und Innovation sind die Schlüssel, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern.