Carat Serviceberater-Wettbewerb
Zum sechsten Mal trafen sich die Finalisten des Carat Serviceberater-Wettbewerbs zur Endrunde in Arnsberg. Die aktuellen Themen aus Betriebswirtschaft und Technik stießen auf offene Ohren. Die Sieger sind alte Bekannte.
Das Finale des sechsten Serviceberater-Wettbewerbs der Carat fand vom 26. bis 29. Mai erneut im Berufsbildungszentrum (BBZ) der Handwerkskammer Südwestfalen in Arnsberg statt. Bis dahin hatten sich rund 180 Teilnehmer durch zwei Vorrunden gekämpft, die mittels Fragebögen und Selbstschulungs-CD durchgeführt wurden. Die Schulungsunterlagen wurden gemeinsam vom BBZ und der zülchconsulting GmbH zusammengestellt und durch Inhalte des Industrie-Förderkreises und von AVL-Ditest ergänzt. Wie schon im letzten Jahr konnten auch diesmal die Teilnehmer wählen, ob sie den Wettbewerb im Fachbereich Betriebswirtschaft/Organisation oder Technik absolvieren. Die bereits bekannten Referenten Michael Steinbeck vom BBZ für den Bereich Technik sowie Michael Zülch für die betriebswirtschaftlichen Themen erhielten erstmals Unterstützung durch Michael Helmert von AVL (Technik) und Marco Senger, geschäftsführender Gesellschafter der KSR GmbH, die das Dealermanagementsystem Elekatplus für die Carat-Werkstätten entwickelt hat. Neu war auch der Finalmodus, denn erstmals wurden nicht nur die besten 15 Teilnehmer aus Betriebswirtschaft und Technik zur Endrunde eingeladen.
Aktuell und kompetent
Sozusagen im „kleinen Finale“ trafen sich am ersten Tag aus der Technik-Gruppe die Plätze 16 bis 30 der Vorrunde und erhielten eine praxisorientierte Tagesschulung. Diese Neuerung kam nicht nur bei den Teilnehmern gut an, auch Jan Mill von Carat freute sich über viele neue Gesichter unter den Vorab-Finalisten: „Wir wollten mit dieser Maßnahme nicht nur den Reiz des Neuen aufrechterhalten, sondern hoffen auch, dass sich daraus neue Finalteilnehmer für den nächsten Wettbewerb ergeben. Man muss die Teilnehmer an das Finale heranführen.“ Für den überwiegenden Teil der Finalteilnehmer Technik gilt das nicht mehr. Außer drei neuen Finalisten traf man auf alte Bekannte, so dass man sich fast auf einem Klassentreffen wähnte. In der BWL-Gruppe waren rund die Hälfte, darunter auch drei Frauen, erstmals in der Endrunde. Egal ob „alter Hase“ oder neuer Teilnehmer, die Qualität der Schulungen und der Referenten wurde von allen hoch gelobt. Michael Steinbeck vom BBZ vermittelte in der Technik-Gruppe mit gewohnter Kompetenz und Frische topaktuelle Themen aus den Bereichen Turboaufladung, Lambdasonden und Direkteinspritzung. Neben den Funktionszusammenhängen der Systeme standen vor allem Vorgehensweisen bei Fehlersuche und Diagnose auf dem Programm. Unterstützt wurde er von Michael Helmert von AVL Ditest, die als Industriepartner der Carat wieder die Diagnosegeräte zur Verfügung stellten. Rund 20 Prozent Anteil hatten die betriebswirtschaftlichen Themen in der Technik-Gruppe. Hier ging es vor allem um die Unternehmenssteuerung durch Kennzahlen sowie die Auswertemöglichkeiten im Elekat-plus. Mit Marco Senger von der KSR GmbH konnte ein Referent gewonnen werden, der das Dealermanagementsystem von der Pike auf kennt, schließlich ist das EDV-Ingenieurbüro Systemlieferant des Elekat-plus. Auch die Finalgruppe mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft/Organisation profitierte von seinem Wissen. Senger referierte hier zunächst zum Thema Organisation durch Kennzahlen. Welches sind die wichtigsten, welche Analysen und Auswertungen können damit durchgeführt und welche Maßnahmen daraus abgeleitet werden, lauteten die entscheidenden Fragen. Weiter ging es mit den Leistungsparametern Effektivität und Produktivität, wo es um die Aufschlüsselung des Auslastungsgrades zur exakten Berechnung des Stundenverrechnungssatzes ging. Kennzahlen aus der Zeiterfassung und deren Verwendung beim Mitarbeitergespräch waren weitere Themen. „Es ist für produktive Betriebe wichtig, die Kennzahlen im Griff zu haben, um daraus Maßnahmen abzuleiten und den Betrieb zu steuern. Die goldene Regel dabei: Kontinuität statt einmaliger Kraftakt“, so Senger.
BWL soll begeistern
„Die Auswertung der Wettbewerbsergebnisse zeigt, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Die Teilnehmer werden die Erkenntnisse mitnehmen und Stück für Stück im Betrieb umsetzen. Das geht nicht auf einmal, da ist Ausdauer gefragt.“ Auch Michael Zülch, bereits 2009 als Referent dabei, ging auf das wichtige Thema ein und zeigte auf, wie man mit den entsprechenden Kennzahlen einen Betrieb leiten und steuern kann. Von Vermögenssteuerung und Rating über die Werkstattsteuerung bis hin zu Liquiditäts- und Rentabilitätskennzahlen reichte sein Spektrum. Darüber hinaus standen der Stundenverrechnungssatz, die richtige Kalkulation sowie im Marketing die Einzugsgebietsanalysen auf dem Plan. „Wir konnten den Teilnehmern vermitteln, das BWL nicht nur graue Theorie ist, sondern sie die Themen ganz konkret in ihrem Betrieb anwenden können. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist heute, sich Freiräume zu schaffen, um diese Instrumente strategisch, organisatorisch und betriebswirtschaftlich richtig einzusetzen“, so Zülch. Seine Konsequenz lautet: „Der ausschließlich produktive Chef ruiniert seinen Betrieb.“ Alle Teilnehmer zeigten sich mit den Inhalten und Vorträgen der Referenten hochzufrieden und kündigten ihre Teilnahme für den nächsten Wettbewerb an. Und das lag nicht nur an den „hochcaratigen“ Gewinnen. Neben Schulungsgutscheinen und Sachpreisen konnten sich die Gewinner der beiden Gruppen über einen Urlaubsgutschein im Wert von 3.000 Euro freuen. Dieter Väthröder
Carat-Serviceberater
Die Sieger
Gruppe Technik
Platz 1: Peter Bossert, Autohaus Bossert, Pforzheim
Platz 2: Michael Schneider, Autohaus Schneider, Adorf
Platz 3: Martin Detloff, Autohaus Mantz & Co., Ehingen
Gruppe BWL
Platz 1: Michael Dittmar, Dittmar & Stachowiak GmbH, Bochum
Platz 2: Manuela Heck, Fa. Stefan Kronauge, Hallenberg
Platz 3: Joachim Otte, Fa. Wilhelm Otte, Wietzendorf
- Ausgabe 6/2010 Seite 66 (496.5 KB, PDF)