Die Lebensdauer von Motorölen in Pkw und Motorrädern wird sowohl durch die Öl- und Kraftstoffqualität als auch durch die teilweise sehr unterschiedlichen Betriebsbedingungen wie Lang-, Kurzstrecken oder Stadtfahrten beeinflusst. Daher ist eine Analyse des Öls ratsam, um zu überprüfen, ob der Motor reibungslos funktioniert oder Beeinträchtigungen zu erwarten sind, teilte SGS mit.
Bei erhöhtem Abrieb im Öl in Form von Eisen, Kupfer oder Blei, Eintrag von Kühlerfrostschutz oder Kraftstoff sei zum Beispiel frühzeitig erkennbar, welche Defekte zu erwarten sind und wie man sie vermeiden kann. Dafür hat der Test-Spezialist ein Öl-Test-Kit entwickelt, das sich insbesondere für ältere Autos und Motorräder eigne. Werkstätten könnten so beispielsweise vor dem Kauf eines Gebrauchtwagens einen genaueren Einblick in den Zustand des Wagens liefern.
Mit Hilfe des 69 Euro teuren Test-Kits kann die Werkstatt 60 Milliliter Öl entnehmen und dieses in das SGS-Labor nach Speyer schicken. Nach wenigen Tagen würde das Ergebnis anhand einer einfachen Ampelskala vorliegen.
Ampelskala gibt Rückschlüsse auf Ölqualität
Im digitalen Prüfbericht findet man laut SGS Angaben zu unterschiedlichen Aspekten wie Verschmutzungsgrad, Verbrennungsrückstände (Ruß, Oxidation), Motorverschleiß an Zylinder und Ventilbuchsen sowie Verschleiß an Ölwanne und Lager. Steht die Ampel auf Rot, bestehe Handlungsbedarf, gegebenenfalls sollte eine Werkstatt hinzugezogen werden. Bei Gelb bestehe zwar noch kein akuter Handlungsbedarf, allerdings sollten die kritischen Werte beobachtet werden. Bei Grün gebe es keine Beanstandungen.
Werde beispielsweise zu viel Silizium nachgewiesen, spricht das für Dreck und Staub im Schmierstoff. Dann müsse im schlimmsten Fall das Filtersystem ausgetauscht werden. Blei würden auf kaputte Lager und ein erhöhter Aluminiumwert auf defekte Zylinder hinweisen. Auch wirke sich das auf die Ölqualität aus. Ein erhöhter Wassergehalt könnte bedeuten, dass das Fahrzeug hauptsächlich auf Kurzstrecken bewegt und das Motoröl nie so erhitzt wurde, dass Wasser verdampfen konnte.
"Durch die Analyse des Schmierstoffs lassen sich Folgeschäden rechtzeitig erkennen und kostenintensive Ölwechsel effizienter planen", sagte Florian Eiche, Business Development Manager bei der SGS Germany GmbH. "So kann man aktiv und auf einfachem Wege etwas für die Langlebigkeit seines Fahrzeugs tun." Da sich Veränderungen am besten durch regelmäßige Tests nachvollziehen lassen, eignet sich der Reifenwechsel als Erinnerung für eine Motoröl-Analyse. Das Test-Kit ist unter https://onlineservices.sgs.com/de/oelanalyse bestellbar. (tm)