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Oszilloskop-Diagnose: Übung macht den Meister

18.01.2018 11:00 Uhr

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Die Pico Technology, Hersteller der "PisoScope" genannten Oszilloskope, hat Ende vergangenen Jahres eine Niederlassung in Deutschland eröffnet. Alan Tong, Gründer und Inhaber des Unternehmens, erklärte in Garbsen, dass man mit dem neuen Büro dem Wunsch von Kunden und Partnern nachkommt. Denn mit den seit ein paar Jahren steigenden Verkaufszahlen im Independent Aftermarket in Deutschland hätte sich der Bedarf nach einem deutschsprachigen Support ergeben.

Das Unternehmen wurde 1991 in Cambridge (UK) gegründet, wo sich auch heute noch der Hauptsitz befindet. Durch die Präsenz in Deutschland will Pico Technology, eigenen Angaben nach Weltmarktführer bei PC-basierten Oszilloskopen, nicht nur das Geschäft im Aftermarket, sondern auch die Beziehung zu deutschen Fahrzeugherstellern stärken. "Wir haben für OEMs spezielle Produkte, aber auch eine große Auswahl an Aftermarket-Produkten", weiß Olaf Jansen, der für die deutsche Niederlassung zuständig ist. Seit rund vier Jahren arbeitet er für Pico Technology, seit der Eröffnung des Deutschland-Standorts setzt er sich jetzt in Vollzeit für die Belange des Unternehmens ein und konnte bereits den Kontakt zu drei deutschen OEMs herstellen. Zudem will er den Support für deutschsprachige Kunden verbessern. Denn: "Unterstützung kann man am besten in der Landessprache geben", ist er überzeugt. Dazu gehören auch deutschsprachige Inhalte wie Trainings, Videos oder Infomaterialien. Schließlich sei das Produkt praxisorientiert und erklärungsbedürftig, führe aber zu mehr Effizienz in der Werkstatt.

Erst prüfen, dann tauschen

Denn das PicoScope hilft Mechatronikern bei der Diagnose von Fehlfunktionen elektronischer Komponenten. Die elektrischen Signale eines Fahrzeugs werden dabei in ein sichtbares, messbares und vergleichbares Bild verwandelt. Mit entsprechendem Zubehör kann das Pico-Scope aber auch Signale erfassen, die einen Hinweis auf Kraftstoff- und Hydraulikdruck, Geräusch, Vibration und Rauheit geben ( siehe Kasten unten rechts). "Fahrzeuge werden immer komfortabler und ruhiger, Elektroautos demnächst noch ruhiger. Da bemerken die Fahrer jedes kleine Geräusch, jede kleine Vibration. Mit dem NVH-Kit haben wir die Möglichkeit, die Ursachen zu finden, bildlich darzustellen und auszuwerten", so Olaf Jansen. Er betonte in Garbsen vor allem das gute Kosten-Nutzen-Verhältnis des PicoScope. Das Gerät spare der Werkstatt Zeit, da ein Bauteil zuerst geprüft werden kann, bevor es ausgebaut und ausgetauscht wird. Aber er weiß auch: "Das ist ein technisches Produkt, das durch Schulung oftmals erst richtig genutzt werden kann." Und genau hier kommt die Sternbeck Akademie ins Spiel. Nicht umsonst hat Pico Technology die direkte Nachbarschaft zu dem Traningsanbieter gewählt, der auf die Bereiche Kfz-Technik und Industrie-Mechatronik spezialisiert ist. Bereits seit Jahren arbeiten die beiden Unternehmen erfolgreich zusammen.

Das Besondere: die Sternbeck Akademie verfügt über eine angeschlossene freie Werkstatt und kennt daher aktuelle Problemfelder und Herausforderungen direkt aus der Praxis. Auch die Trainer sind keine reinen Theoretiker, sondern "arbeiten selbst mindestens drei Monate pro Jahr in der Werkstatt", erläuterte Geschäftsführer Jens Sternbeck die Kombination aus Akademie und Werkstatt. Und er ist überzeugt: "Eine Schulung amortisiert sich nach zwei bis drei Monaten." Denn neue Kernkompetenzen und die Vermeidung von Fehlern führen seiner Meinung nach zu schnellerem Arbeiten und damit zu mehr Ertrag für den Betrieb.

Training entscheidend

Von dieser Kombination aus Theorie und Praxis ist auch Pico Technology überzeugt und setzt daher auf den Trainingsanbieter. Die gemeinsame Kooperation soll weiter verstärkt werden. Denkbar wäre etwa verschiedene PicoScope-Kits in Verbindung mit entsprechenden Schulungen im Paket anzubieten, erklärte Jens Sternbeck in Garbsen. Zahlreiche Hilfestellungen, Einsatzmöglichkeiten und vordefinierte Tests finden Nutzer aber auch in der kostenlosen PicoScope-Software.

Kurzfassung

Die Pico Technology hat in Garbsen ein Deutschland-Büro eröffnet. Das Unternehmen stellt PC-basierte Oszilloskope her und will gemeinsam mit dem Partner Sternbeck Akademie die Präsenz auf dem deutschen Markt ausbauen.

Auch für Geräusche

Vibrationen und störenden Geräuschen auf der Spur

Das PicoScope-Diagnosekit NVH (Noise, Vibrations, Harshness) hilft Mechanikern dabei die Ursache von störenden Geräuschen und Vibrationen zu finden. Denn diese hör- und spürbaren Schwingungen führen häufig zu Unzufriedenheit bei Kunden. Dabei wird eine Kombination aus Beschleunigungssensoren, Mikrofonen und technischen Daten benutzt, um die rotierenden und vibrierenden Komponenten in einem Fahrzeug zu messen, berechnen und zu analysieren. Mit dem Set lassen sich Signale von mehreren Sensoren auswerten und für spätere Vergleiche speichern. So kann das Ergebnis für den Kunden auch dokumentiert werden. Eine Vibration besteht dabei laut Pico Technology aus drei Elementen: der reagierenden Komponente, beispielsweise eine vibrierende Innenverkleidung, dem Übertragungsweg (= das übertragende Objekt, etwa Auspuffhalterungen) und der verursachenden Komponente (beispielsweise der Motor). Das NVH-Set soll dabei helfen, der Ursache einer Vibration auf den Grund zu gehen und nicht nur das offensichtliche Problem wie die vibrierende Innenverkleidung zu beseitigen.

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