Der TÜV Süd bleibt nach einem Umsatzplus im vergangenen Jahr auf Wachstumskurs. Bis 2012 sollen die Erlöse auch dank weiterer Übernahmen auf 2,3 Milliarden Euro zulegen. "Wir haben genügend liquide Mittel für weitere Zukäufe", sagte Vorstandschef Axel Stepken am Montag in München. Ins Jahr 2010 sei man gut gestartet, das hohe Tempo solle beibehalten werden. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz des Konzerns um 4,5 Prozent auf gut 1,4 Milliarden Euro zu. Das Konzernergebnis lag mit 101 Millionen knapp unter dem Vorjahresniveau von 107 Millionen Euro. Der Überschuss stieg dagegen um 5,6 Prozent auf 72,4 Millionen Euro. Zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung hätten im abgelaufenen Geschäftsjahr alle drei strategischen Geschäftsfelder (Industrie, Mobilität, Mensch) des Konzerns beigetragen, betonte Stepken. Auch das "Sorgenkind" TÜV Süd Automotive schreibe wieder schwarze Zahlen, nachdem man dort investiert und restrukturiert habe. Genauere Angaben zum Ergebnis der einzelnen Geschäftsbereiche machte das Unternehmen nicht. Zum Gesamtumsatz trug das Geschäftsfeld Mobilität 34,6 Prozent, das Geschäftsfeld Industrie 47,6 Prozent bei. Die Gesamtzahl der Mitarbeiter stieg den Angaben zufolge von 14.138 auf 14.635 Die stärkste Region war mit einem Umsatzanteil von 83,9 Prozent die Region Europa (einschließlich Naher und Mittlerer Ost sowie Türkei), gefolgt von Asien mit 10,5 Prozent und Amerika mit 5,6 Prozent. In der Türkei prüfe man mit mehr als fünf Mio. Hauptuntersuchungen mittlerweile mehr Fahrzeuge als in Deutschland. Dadurch habe sich die Verkehrssicherheit deutlich erhöht, sagte Stepken und zitierte dabei den türkische Verkehrsminister, der dies vor wenigen Tagen in einer Pressekonferenz bestätigt habe. "Damit ist das international sehr aufmerksam beobachtete Projekt TÜV Turk ein Modell dafür, wie wir erfolgreich in unserem Kerngeschäft in anderen Regionen wachsen." TÜV Süd setzt auf Elektromobilität Der Konzern hatte erst kürzlich mit dem Kauf der Global Risk Consultants Corporation (GRC) mit 55 Millionen Euro Umsatz und 350 Mitarbeitern eines der größten Investments in der Firmengeschichte getätigt. "Durch die Übernahme der GRC haben wir auch in den USA die kritische Masse erreicht, die für die weitere erfolgreiche Erschließung dieses Marktes erforderlich ist", sagte der zuständige Vorstand Manfred Bayerlein. Mittelfristig will der Prüfkonzern den Auslandsanteil am Umsatz von aktuell 30 auf 40 Prozent steigern. Die größten Potenziale lägen dabei in Asien, vor allem in Indien und China, hieß es. Für weitere Unternehmensübernahmen stehe eine Kreditlinie über 200 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Finanzvorstand Peter Klein. Verstärkt will sich der TÜV Süd auch dem Thema Elektromobilität widmen. Um die Alltagstauglichkeit der Autos zu testen, habe man eigene E-Fahrzeuge im Betrieb. Ein konzernübergreifendes Projekt soll Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien vorantreiben. "Mit unserem Wind Cert Services haben wir ein komplettes Leistungspaket für Hersteller und Betreiber von Windenergieanlagen und Windparks entwickelt und gehören bei der Zertifizierung von Biotreibstoffen und Bioerdgas zu den ersten und wichtigsten Anbietern am Markt", sagte Stepken. (dpa/ng)
Bilanz 2009: TÜV Süd macht mehr Umsatz und Überschuss
Vorstandschef Axel Stepken zeigte sich am Montag in München zufrieden mit dem Verlauf des vergangenen Jahres. Der Umsatz des Konzerns wuchs um 4,5 Prozent, der Überschuss um 5,6 Prozent.