Werkstätten, die in ihrem Betrieb die Hauptuntersuchung anbieten und dabei noch mit einem Bremsprüfstand arbeiten, der nicht der Richtlinie von 2011 entspricht, sollten sich dringend um eine Kalibrierung und ggf. Modernisierung des alten oder den Einbau eines neuen Prüfstands bemühen. Dazu rät der ASA-Bundesverband.
"Seit 2009 haben wir regelmäßig in Kundengesprächen und in der Fachpresse darauf hingewiesen, dass Werkstattunternehmer, die auch als Prüfstützpunkt eines oder mehrerer Prüforganisationen tätig sind, ihren Prüfstand bis spätestens 31.12.2019 den aktuellen Vorgaben anpassen müssen", sagt ASA-Präsident Frank Beaujean. Er widersprach zugleich der Mutmaßung, für Unternehmer genüge es, wenn sie zum Stichtag eine bestätigte Bestellung für einen neuen Prüfstand bei Überprüfungen durch die Landesbehörden vorlegen könnten. "Diese pauschale Aussage ist falsch. Verkehrssicherheit ist Sache der Bundesländer. Und bei der Anerkennung der Prüfstützpunkte durch die Landesbehörden haben wir es mit elf veschiedenen Durchführungsbestimmungen in 16 Bundesländern zu tun."
Einige Landesbehörden zeigten sich großzügig und akzeptierten Terminbestätigungen zur Kalibrierung bzw. Auftragsbestätigungen für einen neuen BPS. Andere entziehen sofort die Zulassung, wenn der Unternehmer für einen Prüfstand statt der Kalibrierung nur eine Stückprüfung vorweisen kann. Um Unternehmern einen besseren Überblick zu geben, plant der ASA-Verband zusammen mit den TÜV-Prüfgesellschaften eine Übersicht im Internet, aus der hervorgeht, welche Vorgehensweise in welchem Bundesland gültig ist. Diese soll auch die Arbeit der Prüfer in den Betrieben erleichtern.
Der ASA-Präsident sieht seine Mitglieder indes gut gerüstet für die steigende Nachfrage nach Bremsprüfständen. "Unsere Mitglieder haben sich frühzeitig und ausreichend mit dem Thema beschäftigt und ihre Produktionen entsprechend angepasst." Auch bei der Kalibrierung von Bremsprüfständen seien die ASA-Mitglieder auf einem guten Weg. "Mit der esz AG haben wir eine Art Branchenlösung für das Thema Kalibrierung geschaffen, die als erste die Akkreditierung durch die DAkkS erhielt. Alle Vorhersagen gegenüber dem Verordnungsgeber konnten wir einhalten, sogar übertreffen. In diesem Jahr werden bis zu 20.000 Kalibrierungen durchgeführt." Bis Ende 2019 werden nach Einschätzung des Verbandes insgesamt über 40.000 Bremsprüfstände durch neue Anlagen ausgetauscht bzw. nachgerüstet worden sein.
Laut ASA-Statistik wurden seit 2011 knapp 23.000 neue Bremsprüfstände verkauft. 2017 stieg die Gesamtzahl der installierten Rollen- und Plattenprüfstände auf die Rekordzahl von 5.500 Anlagen an, das entspricht einem Plus von über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (asp)
Die ASA-News sind regelmäßig erscheinende Mitteilungen des ASA-Verbands (Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service Ausrüstungen e. V.).