Das Thema Nachhaltigkeit ist in vielen freien Werkstätten in Deutschland angekommen, wie eine aktuelle Umfrage der Initiative "Qualität ist Mehrwert" zeigt. Nachhaltigkeitsmaßnahmen werden demnach bereits umgesetzt, aber hinsichtlich der Themen erneuerbare Energien, Kundeninformationen und Nutzung von Förderprogrammen ist noch Luft nach oben, hieß es in der Mitteilung.
So geben fast 90 Prozent der Teilnehmer an, sich schon einmal Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit gemacht zu haben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) davon hat bereits erste Dinge umgesetzt. 81 Prozent halten es für sinnvoll, ihre Werkstatt nachhaltiger zu gestalten, hieß es.
Für viele Werkstätten gehören laut Umfrage Nachhaltigkeitsmaßnahmen bereits heute zum Alltag: Vor allem Bei der Abfallentsorgung und beim Energieverbrauch achtet ein Großteil der Werkstätten (77 Prozent) auf umweltgerechtes Handeln. Jeweils 59 Prozent der befragten Werkstätten setzen wiederaufbereitete Teile ein und digitalisieren Prozesse, um Papier und Toner zu sparen. 85 Prozent der teilnehmenden Werkstätten wünschen sich, mehr Ersatzteile reparieren zu können.
Klassische Energiequellen vorne
Wie die Studie zeigt, nutzen 61 Prozent der befragten Werkstätten auf herkömmlichen Strom als klassische Energiequelle. Bei etwa einem Drittel der Betriebe kommen erneuerbare Energiequellen zum Einsatz, 28,5 Prozent der befragten Werkstätten gewinnen Solarstrom über eine Photovoltaik-Anlage. 17 Prozent nutzen Öko-Strom und sechs Prozent der Teilnehmer nutzen andere Quellen wie Brennholz, Pellets, Fernwärme oder Wärmepumpen.
Einer Statista-Umfrage zufolge sind Nachhaltigkeitsaspekte für 58 Prozent der Kunden wichtig. 40 Prozent der Werkstätten hatten in der Umfrage von "Qualität ist Mehrwert" angegeben, dass sie sich nicht für die Nachhaltigkeit bei den Leistungen interessieren. Hier sieht die Initiative großes Potenzial. Werkstätten hätten die Möglichkeit, durchgeführte Aktivitäten gezielt an Kunden zu kommunizieren und somit Aufklärungsarbeit zu leisten. Das sei empfehlenswert, da davon auszugehen sei, dass die Relevanz von Nachhaltigkeit als Kaufkriterium künftig weiter steigen werde.
Fördergelder selten genutzt
56 Prozent der befragten Werkstätten gaben an, Förderprogramme zur Verbesserung der Energieeffizienz nicht zu kennen und 29 Prozent halten die Beantragung für zu aufwendig. Nur wenige Werkstätten hätten bereits Fördermittel für eine energieeffiziente Werkstatt beantragt oder erhalten.
Obwohl in puncto Nachhaltigkeit bereits einige Maßnahmen umgesetzt werden, zeigt die Umfrage, dass die Branche gefragt ist, freie Werkstätten zu unterstützen: mit reparaturfähigen Komponenten, wiederaufbereiteten Teilen sowie mehr Informationen zu Nachhaltigkeit und Förderprogrammen.
Die Initiative "Qualität ist Mehrwert" hatte von September bis Oktober 2022 eine Online-Umfrage durchgeführt, an der 824 Werkstätten teilnahmen. Hier gibt es die Ergebnisse der gesamten Werkstatt-Umfrage.